Weihnachtsmann und Königin
In Ermstedt feierte die Gärtnerei Carl ihr alljährliches Weihnachtsbaumfest und kürte die Thüringer Weihnachtsbaumkönigin
Ermstedt. Mit Weihnachtsmusik, Wildgulasch, einer echten Königin und natürlich einem echten Weihnachtsmann wurde am Samstag das Weihnachtsbaumfest in der Gärtnerei Carl in Ermstedt gefeiert. 5000 Bäume standen zur Auswahl, so mancher Besucher brauchte doch etwas länger, bis er sich für einen Baum entschieden hatte.
10 Uhr ging es los, die Spatzengruppe des Ermstedter Kindergartens hatte in der vergangenen Woche fleißig ein Programm einstudiert. Als dann noch der Weihnachtsmann die Holzhütte betrat, kam perfekte Weihnachtsstimmung auf. Gemeinsam mit Kita-Leiterin Carolyn Kraft und den Kindern sang er einige Lieder, in die das Publikum gern einstimmte.
Anschließend kürten der Weihnachtsmann und Horst Carl Thüringens neue Weihnachtsbaumkönigin. Marie Greskowiak wird das Amt ein Jahr lang bekleiden. Die 27-Jährige kommt aus Frienstedt und ist dort im Kulturverein sowie im Kirmesverein von Nottleben und Frienstedt aktiv. „Im wahren Leben bin ich Finanzbeamtin“, verrät die junge Frau, die repräsentative Aufgaben übernehmen wird. Das Amt der Königin wird abwechselnd von Sömmerda und Ermstedt besetzt.
Das Weihnachtsbaumfest wird mittlerweile seit acht Jahren gefeiert und erfreut sich stets großer Beliebtheit. „Wir haben in diesem Jahr einiges Neues. So war sonst Gerda Gabriel zu Gast, in diesem Jahr entschieden wir uns für einen singenden Weihnachtsmann. Später wird das Bänke-Duett spielen“, sagte Horst Carl. Er hatte sich vor 30 Jahren entschieden, die Gärtnerei aufzubauen. Der Diplomlandwirt hatte zuvor in den unterschiedlichsten Bereichen der Landwirtschaft Erfahrungen gesammelt. Unter anderem als Chef der Gamstädter Schweinemastanlage, als Feldbaubrigadier in Frienstedt und als Abteilungsleiter in der GPG Georg Boock in Gispersleben.
1996 erweiterte er das Repertoire der Gärtnerei, und die ersten Tannenbäume wurden gepflanzt. „Ich liebe Tannen“, gestand Horst Carl während der Feier zum 30-jährigen Bestehen. Zehn verschiedene, für das Weihnachtsfest geeignete Nadelbäume gehören zu seinem Sortiment. Auf mittlerweile sieben Hektar Anbaufläche wachsen die Bäume inzwischen heran. Bis sie eine Höhe von zwei Metern erreicht haben, gehen bis zu 15 Jahre ins Land, in denen sie gepflegt, gedüngt und versorgt werden müssen. „Wir haben schöne Bäume“, ist der Gärtner überzeugt. „Trotz der Hitze in diesem Sommer.“Die Hecken, meint er, haben die Bäume vor Austrocknung geschützt. Lediglich frisch angepflanzte Bäume, sogenannte Sämlinge, die gerade mal 30 Zentimeter hoch waren, fielen der Trockenheit zum Opfer.
Beim Weihnachtsbaumfest nahmen nicht nur viele Besucher ihren Baum gleich mit, etliche entschieden sich auch, ihren zu markieren und später erst abholzen zu lassen. „Sie werden es nicht glauben“, sagte Horst Carl lachend. „Im August hängen schon die ersten Schilder dran.“
Und während es draußen stürmte – der Helikopter konnte nicht fliegen – und regnete, sangen im Blockhaus die Kinder und der Weihnachtsmann eine weiße Weihnacht herbei.