Mallorcas Kampf gegen Kreuzfahrer
(71) zieht von Berlin nach Leipzig, weil ihm die Hauptstadt zu anstrengend geworden ist. „Zum Wohnen ist mir die Hauptstadt zu aggressiv, zu laut und zu chaotisch geworden.“Er wolle die Brücken zwischen beiden Städten aber nicht abbrechen, wenn er mit seiner Frau Petra (48) „das Leben in Leipzig genießt“. Das Paar war erst vor drei Jahren aus der Schweizer Stadt Chur nach Berlin gezogen. (dpa) (93) auf Malta steht zum Verkauf.
Die mittlerweile ziemlich verfallene Villa Guardamangia wird bei einer Immobilienagentur für knapp sechs Millionen Euro angeboten. In dem Haus hatte Elizabeth mit ihrem Mann, dem heute 98-jährigen Prinz Philip, zwischen 1949 und 1951 gelebt, weil Philip damals als Marineoffizier auf der Mittelmeerinsel stationiert war. (dpa)
Erst der ständige Ärger um den ungezügelten Partytourismus, dann der Skandal um illegale Ferienapartments – Deutschlands beliebteste Ferieninsel Mallorca kommt nicht zur Ruhe. Jetzt schlägt ein Thema Wellen, das bereits in Touristenhochburgen wie Venedig und Dubrovnik für jede Menge Ärger gesorgt hat: der Boom der Kreuzfahrtschiffe.
Längst sind diese fahrenden Hochburgen auch den mallorquinischen Umweltschützern ein Dorn im Auge. Sie fordern, die Zahl der schwimmenden Urlaubshotels, die täglich den Hafen der Inselhauptstadt ansteuern, deutlich zu reduzieren. Ihr Ziel: ein Schiff, mehr nicht. Der Grund liege auf der Hand: Mit ihren Dieselabgasen würden sie die Luft verpesten und damit genau die Erwartung auf frische Meeresluft komplett torpedieren. Und dann, fast noch schlimmer, so die Umwelt- und Bürgerinitiativen: die Massen, die von Bord gehen, und die Atmosphäre der Hafenstadt sprengen. „Der Kreuzfahrttourismus, der nach Palma kommt, hat in unserer Stadt auf unerträgliche Weise zugenommen und provoziert eine schwerwiegende Belastung für die Umwelt und das Territorium“, heißt es in einem Manifest, das 23 mallorquinische Bürgerinitiativen verabschiedeten. Der Seeverkehr verschmutze die Umwelt sehr viel stärker als der Straßenverkehr, erklärte Mallorcas bekannteste Ökogruppe GOB, welche den Protestaufruf mitträgt.
Die Bürgerverbände fordern, dass künftig nur noch ein Kreuzfahrtriese mit maximal 4000 Passagieren pro Tag in Palma einlaufen darf. Bisher legen in der sommerlichen Hochsaison an einem Tag oftmals vier oder fünf dieser großen Passagierschiffe an, die je nach Größe bis zu 6000 Reisende transportieren können.
Zudem solle die mallorquinische Touristensteuer für die Kreuzfahrer, auch wenn sie nur wenige Stunden in der Stadt seien, von bisher zwei Euro auf fünf Euro erhöht werden. Schließlich müsse die Abgasbelastung durch die Schiffsgiganten, die im Hafen für die Stromerzeugung ihre mächtigen Dieselmotoren laufen lassen, stärker kontrolliert werden. Bei der Regionalregierung der Baleareninseln stoßen die Demonstranten auf Verständnis. Die von den Sozialisten geführte Mitte-linksRegierung will aber versuchen, den Konflikt nicht durch Hafenverbote, sondern durch eine bessere Koordinierung der Traumschiffe zu entschärfen. Der Kreuzfahrttourismus sei wichtig für die Inseln, sagt der Chef der Hafenverwaltung, Xavier Ramis. Die Liegeplätze werden derzeit sogar erweitert. „Aber wir müssen die Überfüllung vermeiden“, erkennt auch der Hafendirektor. Indem etwa die Anlegezeiten besser aufeinander abgestimmt und auch andere mallorquinische Häfen angesteuert werden.
Palma mit seiner historischen Altstadt gehört zusammen mit Barcelona, Venedig und Dubrovnik zu den beliebtesten Kreuzfahrtzielen im Mittelmeer. An manchen Tagen landen binnen weniger Stunden 15.000 Kreuzfahrer in Palmas Hafen und werden dann mit Bussen in die City transportiert.
Der Touristenandrang vor der Kathedrale und in den umliegenden Gassen sei manchmal so groß, dass das Viertel zunehmend einem Vergnügungspark ähnle, heißt es im Protestmanifest. Bewohner vergleichen das massive Auftauchen der Kreuzfahrer in ihrem Viertel mit einem „Tsunami, der durch die Altstadt schwappt“. Im kroatischen Dubrovnik haben die Behörden bereits aus ähnlichen Gründen die Notbremse gezogen. Seit 2019 dürfen dort nur noch zwei Kreuzfahrtschiffe pro Tag festmachen. Auch in Venedig und Barcelona werden die Rufe nach einer Regulierung des boomenden Kreuzfahrttourismus lauter.
In Barcelona protestierten im vergangenen Jahr Demonstranten gegen den Besuch der „Symphony of the Seas“, das mit annähernd 6000 Passagieren derzeit größte Passagierschiff der Welt. „Kreuzfahrtschiffe töten Barcelona“stand auf ihren Plakaten. Als die „Symphony“wenig später in Palma einlief, wartete auch dort schon ein Empfangskomitee mit dem Transparent „Stopp Kreuzfahrten“.
Im vergangenen Jahr kamen 2,6 Millionen Touristen auf rund 560 schwimmenden Urlaubspalästen nach Palma – zur Freude der einheimischen Wirtschaft. 2019, da gehen Experten fest von aus, könnten es noch mehr werden. Mallorcas Tourismusbranche indes sieht den wachsenden Kreuzfahrttourismus als willkommenen Ausgleich für jene Verluste, die sich in einem anderen Bereich abzeichnen: Die Hotelbuchungen für diesen Sommer liegen auf der Insel derzeit deutlich unter denen des Vorjahres.
Weil nach Angaben der Branche vor allem andere Mittelmeerziele wie etwa die Türkei, Ägypten oder Tunesien mit günstigeren Angeboten locken.
Im Prozess um einen tödlichen Streit auf dem Münchner Oktoberfest hat der Angeklagte die Tat gestanden. „Ich kann halt meine Kraft nicht so einschätzen“, sagte der 43-Jährige vor dem Landgericht München I, wo er sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten muss. Er habe nicht mit der Faust zugeschlagen, seinen 58 Jahre alten Kontrahenten aber offensichtlich mit dem Handballen „sauber getroffen“. Der Mann starb nach dem Schlag im September 2018 an einer Hirnblutung. Das hat der Angeklagte nach eigenen Worten jedoch nicht mitbekommen. „Der hat seine Brille aufgesetzt – und ich bin gegangen“, sagte er.
Die beiden Männer waren sich im Raucherbereich des Augustinerzeltes zufällig begegnet und hätten zunächst miteinander gescherzt, bevor die Stimmung kippte. Der ältere Mann sei ordinär geworden und habe versucht, seine Bekannte anzumachen, sagte der große, bullige Angeklagte. Dann habe er ihn geschlagen. „Er ist zur Wand geflogen. Dann ist er zu Boden gegangen.“Erst am nächsten Tag habe er erfahren, dass der Mann gestorben sei. (dpa)
Der Discounter Aldi Nord ruft Kleinkinderjeans der Marke Pocopiano zurück. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich bei den JeansBermudas für Jungen des Lieferanten Furlano, die seit dem 6. Mai verkauft wurden, Kleinteile lösen, die von Kleinkindern verschluckt werden können, betonte das Unternehmen. Aldi riet deshalb von der weiteren Verwendung ab. (dpa)
Eine Rentnerin aus dem Main-Kinzig-Kreis in Hessen hat im Lotto über eine Million Euro gewonnen und will nun ihr Leben genießen. Die Neumillionärin sagte, es werde nun „nur noch genüsslich gelebt“und „Geld ausgegeben“, teilte Lotto in Wiesbaden mit. Die alleinstehende Frau spielt seit 40 Jahren Lotto. Ihr stehen nun rund 1,5 Millionen Euro zu. (dpa)