Entwurf soll überarbeitet werden
Neue Schlösserstiftung stark in der Kritik
Erfurt/halle. Der Entwurf für den Staatsvertrag zur geplanten gemeinsamen Schlösserstiftung von Thüringen und Sachsen-anhalt befindet sich derzeit in der Überarbeitung. Dabei gehe es um verschiedene Punkte, die aber noch nicht öffentlich gemacht werden sollten, sagte eine Sprecherin der Thüringer Staatskanzlei am Donnerstag. Zuvor berichtete die Zeitung das „Freie Wort“.
Noch im Juni solle der in Absprache mit Sachsen-anhalt überarbeitete Entwurf dem Kabinett vorgelegt werden, hieß es aus der Thüringer Staatskanzlei.
Der bisherige Entwurf des Staatsvertrags war von verschiedenen Seiten in Thüringen harsch kritisiert worden. Zu den Streitpunkten zählt etwa, dass der Hauptsitz der neuen Stiftung mit Halle in Sachsen-anhalt liegen soll und auf Thüringer Seite mit Rudolstadt lediglich ein Verwaltungssitz vorgesehen ist.
Hintergrund ist ein Sonderinvestitionsprogramm, mit dem Bund und beide Länder 400 Millionen Euro für den Erhalt von Schlössern ausgeben wollen. Der Bund übernimmt eine Hälfte, die andere teilen sich die Länder. Voraussetzung ist die Gründung einer gemeinsamen Stiftung, die Kulturstiftung Mitteldeutschland Schlösser und Gärten (KMSG). In dieser soll auf Thüringer Seite die in Rudolstadt beheimatete Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten aufgehen.
Thüringens Kulturminister Benjamin-immanuel Hoff (Linke) hat die Pläne bisher verteidigt und erklärte, dass es ein unverzeihlicher Fehler wäre, die Chance für das Thüringer Kulturerbe nicht zu ergreifen.
Derweil teilte der aus dem Landkreis Saalfeld-rudolstadt stammende Cdu-landtagsabgeordnete Maik Kowalleck am Donnerstag mit, dass der Cdu-stadtverband Rudolstadt Unterschriften für eine Petition zum Erhalt des Sitzes der Schlösserstiftung in Rudolstadt sammle und damit eine öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss des Landtags erreichen wolle.
Die kulturpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Madeleine Henfling, begrüßte gestern die Überarbeitung des Vertragsentwurfs. „Eine Mitteldeutsche Stiftung darf nicht zu Lasten Thüringens gehen“, teilte sie mit und kritisierte das vorherige Vorgehen der rot-rot-grünen Landesregierung in der Sache.
Seuchen haben uns tiefe Spuren ins kulturelle Gedächtnis graviert. Wir forschen danach auf einem Streifzug durch Thüringer Museen und Sammlungen.
Eisenach. So kurz ihr irdisches L ben, so lang währt ihr himmlisch Nachruhm: Szent Erzsébet, die h lige Elisabeth (1207-1231), gilt gesamten Christenheit als ein nehmes Vorbild an Barmherzigk Die Prinzessin aus Ungarn, die vier Jahren nach Thüringen un die Wartburg kam, stellte ihr L in den Dienst der Nächstenlieb dem sie selbstlose, tätige Hil Arme und Kranke leistete un eigenen Wohlstand verzichtet als Mutter Teresa des Mittel zu bezeichnen, bärge einen schwachen Vergleich.
Auf der Sonnenseite des L geboren, wurde Elisabeth zw dynastischer Machtpolitik Ludwig, dem späteren Lan fen, vermählt. Dennoch w sie ihre Schritte von der Bu ber talwärts, um den Arme Notleidenden Eisenachs und Zuspruch zu spenden. gesehen wurde so etwas Als Ludwig sie einmal, so d gende, auf ihrem Wege er te, schlug sie das Tuch ihrem Korb zurück – un stelle von Brotlaiben fa sich Blumen darin: das a liche „Rosenwunder“. 1223 gründete die Land gemeinsam mit Ludwig i tha das Maria-magdal Hospital, bald später e Siechenhaus in Eisena zwischen verwitwet, e burg, das sie nach Franz von Assisi benannte.
Stur ging die schon zu Lebzeiten im Volk Verehrte ihren Weg – was aber hat sie angetrieben? Man versteht die Motivation dieser Fundamentalistin nur aus dem Geist einer tiefgläubigen Zeit. Als frommes Ideal galt die „Vita apostolica“, die aktive Nachfolge Christi, wie Grit Jacobs, Sammlungskuratorin auf der Wartburg, erklärt, und als deren Schlüssel die implizite Aufforderung Jesu: „Was ihr getan habt dem geringsten eurer Brüder, das habt ihr mir getan.“Die Beginen, eine Laienbewegung mit klosterähnlichem Leben und Regeln sowie die Gründung von Armutsorden – Franziskaner, Dominikaner – fallen in diese Epoche. letzt ihr strenger Beichtvater rad von Marburg, der sofort nach ihrem Tode ihre Heiligsprechung betrieb, hat sie in ihrem mildtätigfrommen Tun angefeuert. Doch 1227 stirbt Landgraf Ludwig auf teilt, kommt es zum M bei Hofe; so folgt sie ihrem Beichtvater nach Marburg und endet dort ihr kurzes Leben – als Krankenschwester.
ehrt der Heiligenkam 19. November, und e Marburger Kirche Namen. Auch auf der wahrt man eine Fülle unstwerke – darunter die berühmten Fresken Moritz von Schwinds, die wiederum Franz Liszt zu einem Oratorium inspirierten. Kuratorin Grit Jacobs hat für uns ein kostbares Tempera-gemälde ausgewählt, das Elisabeth – als Krankenschwester in herrschaftlichem Hermelin – gleich dreifach darstellt: wie sie einen Kranken bettet, einen weiteren speist und einem dritten – als Geste in der Nachfolge Christi – die Füße wäscht.
So enden wir unsere Serie in tiefem Respekt vor all jenen, die Sieche, Kranke und Arme aufopferungsvoll pflegen – sei es aus religiösem Antrieb, aus Menschenliebe oder aus Barmherzigkeit.