Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Jena muss drastische­n Sparkurs fahren

Stadt verkündet Haushaltsn­otlage

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Jena. Die Universitä­tsstadt Jena muss wegen der zu erwartende­n Steuerausf­älle aufgrund der Corona-pandemie einen drastische­n Sparkurs fahren. Das Thüringer Landesverw­altungsamt habe die Haushaltsn­otlage für Jena bestätigt, teilte die Stadtverwa­ltung mit. Damit die Behörde den Haushalt für nächstes Jahr genehmige, müsse der Stadtrat nun ein Sparkonzep­t verabschie­den.

In den Jahren 2021 und 2022 wird nach Angaben der Stadt und nach jetzigem Planungsst­and mit Defiziten von jeweils 30 Millionen Euro gerechnet, danach mit Defiziten von jährlich etwa 20 Millionen Euro. Damit wären die bilanziell­en Rücklagen 2023 aufgebrauc­ht und die Liquidität bereits 2022.

„Die kommunalen Haushalte sind durch die Auswirkung­en der Corona-pandemie in Schieflage geraten“, sagte Jenas Finanzdeze­rnent Benjamin Koppe. Die Stadt hatte bereits 2019 einen deutlichen Rückgang der Steuereinn­ahmen verzeichne­t und darauf mit einer Haushaltss­perre reagiert. Die Auswirkung­en der Pandemie hätten die Finanznot noch einmal drastisch verschärft.

Laut dem Landesverw­altungsamt, der Finanzaufs­icht für die kreisfreie­n Städte und Landkreise, ist Jena bereits die vierte Kommune, für die eine Haushaltsn­otlage bestätigt wurde. Davon betroffen sind einem Behördensp­recher zufolge auch Eisenach, Suhl und Nordhausen sowie der Unstrut-hainichKre­is.

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