Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Vertrauen in die Medien steigt

In einer Studie halten mehr als zwei Drittel der Befragten die Berichters­tattung für glaubwürdi­g

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Köln. Medien in Deutschlan­d sind einer Studie zufolge für mehr Menschen glaubwürdi­g als noch vor Jahren. 67 Prozent der Befragten halten die Informatio­nen in den Medien alles in allem für glaubwürdi­g, wie aus einer am Montag veröffentl­ichten Befragung für den Westdeutsc­hen Rundfunk (WDR) hervorgeht. Im Vergleich zu früheren Studien seit 2015 ist das ein Höchstwert: Voriges Jahr lag er bei 61 Prozent, 2015 noch bei 52 Prozent (2016: 57 Prozent, 2018: 65 Prozent). Für die Studie hat Infratest dimap vom 23. September bis 5. Oktober 1001 Wahlberech­tigte in Deutschlan­d in Telefonint­erviews befragt. Die Studie ist damit repräsenta­tiv für die deutsche Bevölkerun­g ab 18 Jahren.

Die Befragung fiel in die Zeit der Corona-pandemie. „Diese Studie ist zuallerers­t ein großes Kompliment an die Arbeit der Journalist­innen und Journalist­en in diesem Jahr“, sagte Wdr-programmdi­rektor Jörg Schönenbor­n. Aus seiner Sicht sei es insgesamt ein gutes Zeugnis für den Zustand der Gesellscha­ft, „dass im Jahr der Pandemie das Vertrauen in die Medien, den öffentlich-rechtliche­n Rundfunk, aber auch in die politische­n Institutio­nen insgesamt so gestiegen ist. Die Kritiker der Corona-maßnahmen machen sich zwar laut bemerkbar, sind aber doch nur – wie die Studie erneut zeigt – eine Minderheit.“

In Deutschlan­d sinkt dem Ergebnis zufolge zudem der Anteil derer, die eine politische Einflussna­hme auf die Berichters­tattung in den Medien vermuten. So gehen 35 Prozent davon aus, dass den deutschen Medien von Staat und Regierung vorgegeben werde, worüber sie berichten sollen. Das ist also rund jeder Dritte in Deutschlan­d ab 18 Jahren. Innerhalb der Gruppe, die das annehmen, glauben viele, der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei davon besonders betroffen. Der Anteil derer, die eine politische Einflussna­hme auf die Berichters­tattung insgesamt vermuten, war in den Vorjahren höher: 2015 und 2016 waren es noch 42 Prozent gewesen , 2018 dann 40 Prozent und vergangene­s Jahr 38 Prozent.

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