Schüler sprühen gegen Vandalismus
Künstlerische Gestaltung von Stromkästen im Rieth soll illegale Schmierereien unterbinden
Erfurt. Eine Klasse aus der Regelschule „Otto Lilienthal“will mit Sprühdosen gegen den Vandalismus kämpfen. In einer von der Stadt gewollten und geförderten Aktion wollen die Schüler am Freitag knapp zehn städtische Stromkästen im Umfeld der Schule mit selbst entworfenen Motiven gestalten, um illegale Schmierereien abzuschrecken. Dem Beispiel sollen andere Schulen folgen.
Das Projekt ist Teil der städtischen Kampagne gegen illegale Schmierereien. Sie umfasst die künstlerische Gestaltung von Brückendurchgängen und Häuserfassaden, aber auch die konzentrierte
Säuberung und teilweise Gestaltung von mehreren Tausend Medienkästen. Ordnungspatenschaften etwa mit den Wohnungsbaugenossenschaften und Projekte mit Schulklassen sollen dabei helfen.
„Es ist schön, eine solche Möglichkeit zu bekommen“, sagte am Montagmittag auf dem Schulhof die Kunst- und zugleich Klassenlehrerin der 9c, Angela Sobetzko. „Wenn die Schüler dann durch das Quartier laufen, sehen sie ihre Kästen.“
Um die Lehrerin herum knieten die Schüler vor großen Papierbögen, auf die sie ihre am Vormittag gefertigten Schablonen legten. Mit der Farbe aus den Graffiti-dosen sprühten sie durch die Schablonen und brachten ihre bunten Ideen so zu
Papier. Angeleitet wurden sie von den Erfurter Graffiti-profis Michael Künstler und Veit Gossler. Es war eine Übung. Die Integration in den Unterricht ist Teil der Projektidee. An der Regelschule im Stadtteil Rieth wird durch eine Konzentration des Kunstunterrichtes ein Gutteil der Woche auf das Projekt verwandt. Dazu gehören laut der Lehrerin Sobetzko Hintergrundwissen zu Streetart, der Entwurf der Motive und ein Rundgang durch den Stadtteil. Laut Ordnungsdezernent Andreas Horn (CDU) soll das Pilotprojekt 2021 auf andere Schulen ausgeweitet werden. Die Aktion wird vom Kriminalpräventiven Rat, der Erfurter Malschule und deren Förderverein unterstützt.