Thüringer Allgemeine (Erfurt)

In 100 Tagen von 0 auf 100

Im Erfurter Pop-up-store stellen sich Unternehme­r des Programms Fasforward vor

- Von Rei Mastori

Erfurt. In 100 Tagen aus einer Geschäftsi­dee, ein Unternehme­n zu gestalten – das ist das Ziel der „Fastforwar­d“-kampagne. Das Thüringer Zentrum für Existenzbe­gründungen hat dafür fünf aus 40 Bewerbern ausgewählt, deren Produkte seit Montag bis zum 17. Oktober im Pop-up-store am Fischmarkt 11 präsentier­t werden.

In den vergangene­n drei Monaten wurden die fünf Ideen vom Zentrum für Existenzbe­gründungen sowohl bei der Finanzieru­ngsmöglich­keit als auch bei der Vermarktun­g der Produkte betreut. Somit soll der Prozess der Unternehme­nsgründung beschleuni­gt werden, ohne wichtige Schritte überschrei­ten zu müssen. „Es war eine außerorden­tliche Erfahrung“, sagt Paul Schaubert von Rafael Naturkosme­tik Manufaktur. Sein Unternehme­n produziert Hygiene- und Naturkosme­tik, die keine synthetisc­hen Rohstoffe enthält und umweltfreu­ndlich hergestell­t wird.

„Durch das Programm habe ich in kurzer Zeit vieles geschafft, wofür ich allein viel länger gebraucht hätte“, so Schaubert. Der Pop-up-store als Schauraum für die neuen Produkte benutzen zu können, sei auch eine tolle Idee, da er schon am ersten Tag neue Kunden gewinnen konnte.

Unterschie­dlichste Produkte werden angeboten

„In den 100 Tagen wurde viel gearbeitet und Neues gelernt“, sagt Michael Schindelme­ier, der eine große Deko-spinne hinter seinem Tisch hat. Mit seinem Sohn hat er das Unternehme­n Spinnclean gegründet, das Spinnen und Spinnweben von Gebäuden dauerhaft entfernt. Mit einer Spezialflü­ssigkeit und Reinigungs­arbeit garantiere­n die beiden ein Jahr lang Spinnenfre­iheit.

Woraus das Zaubermitt­el besteht, sei ein Unternehme­nsgeheimni­s, das sie im Markt auszeichne. Über zufriedene Kunden und Weiterempf­ehlungen freue er sich sehr. „In einem Fall haben wir mit einem Haus angefangen und anschließe­nd die ganze Straße gereinigt, weil es sich ganz schnell rumgesproc­hen hat“, sagt Schindelme­ier.

Für eine gesunde Lebensweis­e werben die Gründerin Valiantasi­na Reis und Arno Schmidt. Mit ihrem Aufstrich „Allwerin“wollen sie die Lösung für viele gesundheit­liche Probleme gefunden haben. Diesem Ideal folgend versuchen sie seit mehr als zehn Jahren, Menschen mit Produkten zu helfen. Mit gesunder Ernährung und besonderer Essensvera­rbeitung zum Aufstrich fehlt ihnen nur noch ein Vertriebsa­pparat, um mit dem schwierige­n Wettbewerb umgehen zu können.

Ernährung und ihre besondere Verarbeitu­ng spielen eine wichtige Rolle auch für Christine Rausch, die mit ihrem Unternehme­n „Wildrausch“die Nachfrage nach essbaren Wildpflanz­en bedienen will. Durch Mini-kochkurse, Catering oder Coaching bringt sie Kunden Kenntnisse über Wildpflanz­en und ihre Integratio­n in die Küche bei.

Nun produziert sie gesunde Knabbereie­n aus Wildpflanz­en selbst und bringt diese fertig in den Handel.

Neue Unternehme­r sind trotz Schwierigk­eiten optimistis­ch

In einem anderen Ständer sind Holzmöbel zu sehen, die auch käuflich erworben werden können. Sie stammen von „Baumfürst“, einer kleinen Möbelmanuf­aktur aus Stadtroda, die ein Zeichen für regionale und nachhaltig­e Produkte setzen will. Die Macher Nancy Gräfe und Tommy Opel haben auch die Möblierung des Pop-up-stores übernommen, wobei ihre Begeisteru­ng für Holz sichtbar wird.

Bei fast allen diesen Unternehme­n aus Erfurt und Umgebung fällt auf, dass sie sich an die neue Welt der Massenprod­uktion herantaste­n und noch mit Anfangsher­ausforderu­ngen zu tun haben. Sie sind aber alle optimistis­ch und schmieden schon ihre nächsten Schritte nach dieser Woche im eigenen, gemeinsame­n Laden.

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FOTO: MARCO SCHMIDT Fünf Unternehme­n, die beim Fastforwar­d-programm ausgewählt wurden, können sich und ihre Angebote nun im Erfurter Pop-up-store am Fischmarkt 11 präsentier­en.

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