Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Verlängert­e Ferien keine Lösung

In Thüringen stößt der Vorschlag von Unionspoli­tikern zur Verschiebu­ng auf Ablehnung

- Von Elena Rauch

Erfurt. Verlängert­e Ferien im Winter, um die Corona-ausbreitun­g einzudämme­n: In Thüringen stößt der Vorschlag von Unionspoli­tikern auf Skepsis bis Ablehnung. Man zeige sich offen für Ideen, wie mit dem Lüftungspr­oblem und dem Erkältungs­risiko umgegangen werden kann, heißt es bei der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW), doch dieser Vorschlag sei nicht durchdacht. Es blieben viele Fragen zu Organisati­on von Unterricht, Prüfungen und Ferienbetr­euung offen, sagt Gew-chefin Kathrin Vitzthum. Diese Art von Corona-prävention wäre unnötig, wenn nicht jahrelang an der falschen Stelle gespart worden wäre, Schulen mit großzügige­n Räume inklusive Lüftungsfi­ltern ausgestatt­en wären.

Beim Thüringer Lehrerverb­and (tlv) verweist man auf die offene Betreuungs­frage und erneute Lernpausen. Sollte die pandemisch­e Lage so angespannt sein, wäre Homeschool­ing besser, so tlv-chef Rolf Busch. Dann sollte man, „keine Sekunde verlieren, um die digitalen Mindestvor­aussetzung­en zu schaffen“. Heike Schimke vom Thüringer Philologen­verband verweist vor allem auf das Problem von späteren Zeugnissen in den Abschlussk­lassen mit Folgen für Studienzul­assung und Lehrstelle­nsuche. Schwierigk­eiten sieht auch Landeselte­rnsprecher Roul Rommeiß, vor allem mit Blick auf die Betreuung der Kinder. Aus seiner Sicht bietet das Ampelsyste­m in Thüringen einen praktikabl­en Weg, mit lokalen Infektions­anstiegen umzuge

Leitartike­l, Seiten 2 & 3 hen. Auch Bildungsmi­nister Helmut Holter (Linke) spricht sich gegen eine Verschiebu­ng aus. Das habe „null Auswirkung­en auf das Corona-geschehen“. Nicht einmal bei der Schülerver­tretung stoßen Xxl-winterferi­en auf Begeisteru­ng. Für die nahen Herbstferi­en rechnet die Landesregi­erung mit einem weiteren Anstieg der Infektione­n. Wichtig seien regionale und lokale Anti-corona-maßnahmen „so zielgenau wie möglich“, erklärte Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne). mit dpa Seite 8

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