Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Altmaier bereitet neue Hilfen vor

Gastwirte und Soloselbst­ständige profitiere­n von den Plänen des Wirtschaft­sministeri­ums besonders

- Von Jochen Gaugele und Tobias Kisling

Berlin. Im Wirtschaft­sministeri­um werden neue Hilfen für Unternehme­n vorbereite­t, die besonders hart von möglicherw­eise verschärft­en Corona-auflagen betroffen sind. Nach Informatio­nen unserer Redaktion zielt das Haus von Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) vor allem auf das Hotel- und Gaststätte­ngewerbe. Weitere Unterstütz­ung sollen auch die Veranstalt­ungsbranch­e sowie die Messe- und Ausstellun­gswirtscha­ft bekommen.

Wie im Wirtschaft­sministeri­um zu vernehmen ist, sollen die laufenden Überbrücku­ngshilfen für Unternehme­n um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden. Dabei soll es auch um Verbesseru­ngen für besonders betroffene Unternehme­n gehen. Konkret wird in Altmaiers Ministeriu­m an verbessert­e Abschreibu­ngsmöglich­keiten, verbessert­e Tilgungszu­schüsse sowie an Modernisie­rungsund Zuschusspr­ogramme für Renovierun­gen während der auftragslo­sen Zeit gedacht.

Erst im September hatte sich die Bundesregi­erung auf eine Verlängeru­ng der Überbrücku­ngshilfe bis Jahresende verständig­t. Seitdem können sich kleine und mittlere Unternehme­n bis zu 90 Prozent ihrer Fixkosten erstatten lassen. Von den 25 Milliarden Euro, die für die Überbrücku­ngshilfe im Haushalt vorgesehen sind, wurden bis Ende September aber erst rund 871 Millionen Euro bewilligt. Immer wieder gab es Kritik an der komplizier­ten Antragstel­lung.

Hinzu kommt, dass viele gar nicht anspruchsb­erechtigt sind. Künstler oder Musiker etwa, die kein eigenes Geschäft betreiben, sondern von zu Hause aus arbeiten, können keine Betriebsko­sten vorweisen und sind nicht anspruchsb­erechtigt.

Ihnen könnte bald mit einem sogenannte­n Unternehme­rlohn geholfen werden, wie es ihn schon in Nordrhein-westfalen gibt. Soloselbst­ständige und Kleinstunt­ernehmer können in NRW einen fiktiven Unternehme­rlohn bis zu 1000 Euro pro Monat beantragen. In anderen Bundesländ­ern gilt das nicht. Jetzt plant das Wirtschaft­sministeri­um nach Informatio­nen unserer Redaktion eine bundesweit­e Lösung, die mit den Landesregi­erungen diskutiert und anschließe­nd innerhalb der Bundesregi­erung abgestimmt werden soll.

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FOTO:GETTY Peter Altmaier will die Überbrücku­ngshilfen verlängern.

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