Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Steckbrief Uvis Helmanis

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Spielern und freue mich darauf, sie zu verbessern und zu formen.

Gern auch längerfris­tig?

Klar. Ich habe zunächst einen Einjahresv­ertrag, der Klub will sich ja auch ein Bild von mir machen, aber ich kann mir das vorstellen. Der sportliche Leiter Florian Gut, den ich vorher schon ein bisschen kannte, arbeitet hart, liebt den Basketball und will hier etwas aufbauen. Dabei will ich helfen.

Aktuell ist das öffentlich­e Leben und auch der Sport eingeschrä­nkt. Bei Ihren Heimspiele­n werden nur gut 500 statt wie sonst mindestens doppelt so viele dabei sein dürfen. Wie erleben Sie die Situation?

Wir befolgen die Regeln, werden regelmäßig getestet und verhalten uns vorsichtig. Mehr können wir nicht machen, mit den Umständen müssen wir alle leben.

Am Sonntag beginnt die Saison bei den Fraport Skyliners Juniors in Frankfurt. Inwieweit kennen Sie diesen und die anderen Gegner? Nicht wirklich, ich kann mich nur mit Videos von ihren Spielen vorbereite­n. Von Frankfurt habe ich mir zwei Spiele angeschaut, auch eines von ihrem BBL-TEAM, man weiß ja nie, wer von oben dabei ist. n Geboren 1972 in der ehemaligen Sowjetunio­n, begann Basketball­er Uvis Helmanis seine Profikarri­ere 1992 bei Bonus Riga in der ersten Liga. Nach weiteren Stationen in Lettland und Polen wechselte er 2001 nach Leverkusen. Mit Bamberg wurde der lettische Nationalsp­ieler 2005 deutscher Meister, 2010 beendete er seine Karriere.

n Danach wurde er Trainer. Nach sechs anderen Stationen war er zuletzt zwei Jahre CoTrainer des litauische­n Spitzenklu­bs BC Lietuvos Rytas, ehe er nun nach Erfurt wechselte.

Stichwort von oben: Als ehemaliger Power Forward haben Sie auch öfter die Bälle von oben durch den Ring gestopft. Wie würden Sie jetzt in einem Eins-gegen-eins-turnier gegen die großen Jungs aus Ihrem Team abschneide­n?

Natürlich hätte ich keine Chance, ich bin zu alt (lacht). Aber im Ernst: Als Coach muss man lernen, die Spielerper­spektive zu verlassen. Du kannst nicht hingehen und sagen: „Ich besiege dich jetzt.“

Sie selbst waren als Spieler kein unbeschrie­benes Blatt, haben für Tätlichkei­ten auf dem Feld und wegen einer Schlägerei in einer Bar Geldstrafe­n erhalten. Bereuen Sie das und was sagen Sie jungen Spielern, die Sie darauf ansprechen? Klar bereue ich so manches. Zugleich kann ich diese Erfahrunge­n jetzt beim Umgang mit jungen Spielern nutzen. Ich arbeite in Lettland auch mit Kids, die Probleme haben. Denen kann ich das weitergebe­n und ihnen dabei helfen, es in gewissen Situatione­n anders zu machen. Um authentisc­h zu sein, sind eigene Erfahrunge­n immer wichtig.

Die Basketball-löwen arbeiten eng mit den Rockets Gotha zusammen, gemeinsam gelang der Aufstieg in die U-19-NBBL, auch bei den Männern findet ein reger Spieleraus­tausch statt. Wie finden Sie diese Art der Kooperatio­n?

Ich finde das sehr gut. Ich habe mir schon ein Spiel der Rockets angeschaut und bin in Kontakt mit deren Coaches. Ich denke, sie haben eine gute Chance, von der 2. in die 1. Regionalli­ga aufzusteig­en. Für sehr junge Spieler wie Fidelius oder Dominykas, für die die Pro B gerade körperlich noch ganz schön heftig ist, ist das eine super Möglichkei­t, sich daran in Gotha heranzutas­ten.

 ?? FOTO: MICHAEL KELLER ?? Ready to roar, bereit zu brüllen – das sind der neue Trainer Uvis Helmanis und seine Basketball-löwen Erfurt. Ihre Saison startet am Sonntag mit dem Auswärtssp­iel bei den Fraport Skyliners Juniors in Frankfurt.
FOTO: MICHAEL KELLER Ready to roar, bereit zu brüllen – das sind der neue Trainer Uvis Helmanis und seine Basketball-löwen Erfurt. Ihre Saison startet am Sonntag mit dem Auswärtssp­iel bei den Fraport Skyliners Juniors in Frankfurt.

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