Kinder haben genug erduldet
Die Debatte um die Folgen der 2G-regel für Kinder, ihre Familien und Menschen, die sich nicht impfen lassen können, müsste es nicht geben. Sie ist auch und vor allem das Ergebnis einer noch immer zu niedrigen Impfquote.
Man kann an dieser Stelle erneut das Hohelied auf die Impfungen anstimmen. Darauf, dass Abermillionen bereits immunisiert sind. Dass die Impfungen wirken. Dass auf den Corona-intensivstationen fast nur noch Ungeimpfte liegen. Noch etwas anderes wird gerade sehr deutlich: Wer sich impfen lässt, nützt nicht nur sich, sondern auch anderen. Nichtimpfen schadet der Allgemeinheit.
2G ist konsequent. Veranstalter brauchen eine nachhaltige Perspektive und Geschäfte, von denen sie leben können. Irgendwann muss auch mal wieder Schluss sein mit Lockdowns und Beschränkungen. Drei Corona-wellen sind genug, eine verheerende vierte ist vielleicht noch zu stoppen. Ein Infizierter, und alles könnte immer und immer wieder von vorn losgehen.
Auf keinen Fall darf die Verantwortung im Kampf gegen Corona nun auf Minderjährige abgewälzt werden. Kinder haben bereits genug erduldet, damit Ältere besser durch die Pandemie kommen. Es ist an der Zeit, ihnen etwas zurückzuzahlen. Sie brauchen die Schule, Freunde, Sportvereine, Musikschulen und andere Freizeitkontakte.
Die Unabhängige Patientenberatung berichtet über teils ernsthafte Konflikte innerhalb von Familien. So gebe es Anfragen von Minderjährigen, die der Empfehlung folgen und sich impfen lassen wollen, deren Eltern aber eine impfskeptische oder sogar coronaleugnende Haltung einnähmen. Also noch mehr Appelle, noch mehr Aufklärung, noch mehr Kampagnen und Impfsonderaktionen. Ihr Ungeimpften, gebt euch einen Ruck. Wenn schon nicht euch zuliebe, dann um der Jüngsten willen.