Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Land prüft Ausnahmen bei 2G

Heike Werner: Besondere Situation von Kindern muss berücksich­tigt werden

- Von Hanno Müller

Erfurt. Land, Branchenve­rbände und Kommunen ringen um Lösungen für eine mögliche Umsetzung der 2G-regeln. Die Frage der Einführung eines 2G-modells werde gerade geprüft, dabei gehe es auch um den Umgang mit Personen, die sich nicht impfen lassen können, also insbesonde­re Kinder, teilte das Gesundheit­sministeri­um auf Nachfrage unserer Zeitung mit.

Anders als bei der 3G-regel, die negativ Getestete einschließ­t, kommen bei 2G nur noch Geimpfte und Genesene in Restaurant­s, Museen oder Freizeitei­nrichtunge­n. Derzeit fänden Abstimmung­en mit Branchenve­rbänden statt. Deren Vorstellun­gen bezüglich Zugangsreg­elungen seien zum Teil sehr unterschie­dlich, so das Ministeriu­m. Geprüft würden zudem Aspekte bei der juristisch­en und praktische­n Umsetzung in anderen Bundesländ­ern. So solle in Berlin 2G für Diskotheke­n und Clubs gelten. Gesundheit­sministeri­n Heike Werner (Linke) versichert­e, Regelungen, die die besondere Situation der Kinder nicht berücksich­tigten, werde es mit ihr nicht geben. „Einerseits wollen wir so viel Normalität wie möglich und Veranstalt­ern eine nachhaltig­e Perspektiv­e geben. Anderersei­ts soll niemand vom öffentlich­en Leben ausgeschlo­ssen werden – insbesonde­re nicht diejenigen, die sich nicht oder noch nicht impfen lassen können. Für Kinder muss es immer Ausnahmen geben“, so Werner. Wer kann, solle sich impfen lassen. In der Anpassung der Infektions­schutzvero­rdnung sei 2G noch nicht drin.

Thema war 2G auch bei einem Bürgermeis­tertreffen in Jena. Einig sei man sich darin, dass Kinder und ihre Familien nicht ausgegrenz­t werden dürften, sagte Gothas Stadtoberh­aupt Knut Kreuch (SPD). Das fordert auch die Unabhängig­e Patientenb­eratung. „Bei den Jüngeren wirkten sich die Einschränk­ungen oft negativ auf Lernen, Soziallebe­n und Gesundheit aus. Betroffene sollten wegen fehlender Impfungen nicht an öffentlich­er Teilhabe gehindert werden“, so deren Chef Thorben Krumwiede. Leitartike­l

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