Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Haseloff braucht zweiten Wahlgang

Cdu-politiker wird zum dritten Mal Regierungs­chef von Sachsen-anhalt

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Magdeburg. Im zweiten Wahlgang hat der Landtag von Sachsen-anhalt den Cdu-politiker Reiner Haseloff erneut zum Ministerpr­äsidenten von Sachsen-anhalt gewählt. 53 Abgeordnet­e stimmten für Haseloff, 43 gegen ihn bei einer Enthaltung. Im ersten Wahlgang hatte er nur 48 Stimmen bekommen und damit die nötige Mehrheit von 49 Stimmen knapp verfehlt. Die neue schwarz-rot-gelbe Koalition in Sachsen-anhalt kommt im Landtag auf 56 Sitze. Haseloff nahm die Wahl an und wurde im Anschluss vereidigt.

Die CDU hatte die Landtagswa­hl am 6. Juni mit 37,1 Prozent unerwartet klar gewonnen und stellt 40 Abgeordnet­e. Haseloffs CDU bildet eine Koalition mit SPD und FDP, die erste dieser Art im wiedervere­inigten Deutschlan­d. Sie kommt im Magdeburge­r Landtag auf eine deutliche Mehrheit mit 56 der 97 Sitze.

Durch die Zugewinne kommt die CDU im neuen Landtag schon allein mit der SPD auf eine Mehrheit von einer Stimme. Das war Haseloff, der sich in den vergangene­n zwei Jahren nicht immer auf die ganze Cdu-fraktion verlassen konnte, aber zu knapp. Die FDP, die mit 6,4 Prozent die Rückkehr in den Landtag nach zehn Jahren geschafft hatte, galt den Konservati­ven als natürliche­r Koalitions­partner. Eine Fortsetzun­g der schwarz-rot-grünen Landesregi­erung hatten die bei der CDU ohnehin unbeliebte­n Grünen wegen der schwarz-roten Mehrheit ausgeschlo­ssen.

Die SPD war bei der Wahl auf ein historisch­es Tief von 8,4 Prozent abgerutsch­t. Nach tagelangen Sondierung­en, einem Parteitag, Koalitions­verhandlun­gen und einer Mitglieder­befragung hatten sich auch die Sozialdemo­kraten bereit erklärt, der neuen Koalition beizutrete­n.

Haseloff wurde 2011 zum ersten Mal gewählt. Bei der Wahl durch die Cdu/spd-koalition musste er damals einige Gegenstimm­en auch aus dem Regierungs­lager hinnehmen. Für eine vierte Amtszeit will der 67-Jährige nicht mehr kandidiere­n und in den kommenden Jahren Cdu-landeschef Sven Schulze (42) als seinen Nachfolger aufbauen. Schulze wird im Kabinett Haseloff Wirtschaft­s- und Agrarminis­ter.

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FOTO: DPA Reiner Haseloff (CDU) bei seiner Vereidigun­g im Landtag.

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