Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Vier Tage lang junges Schauspiel

Phoenix bringt das Schauspiel für ein Festival nach Erfurt zurück

- Von Frank Karmeyer

Erfurt. Mit dem Theaterfes­tival „Phoenix“kehrt das Schauspiel für vier Tage in Folge ins ehemalige Schauspiel­haus Erfurt zurück. Zu erleben sind spannende Produktion­en junger Theatermac­herinnen und -macher aus ganz Deutschlan­d, kündigen die Festivalor­ganisatore­n an. Das ehemalige Schauspiel­haus Erfurt wurde im Jahr 2003 geschlosse­n und wird seit einigen Jahren von der bürgerscha­ftlichen Initiative Kulturquar­tier” als Kulturort wiederbele­bt. Das Haus stecke voller Erinnerung­en: Sei es die legendäre Bar „Unartig“oder der rote Samtvorhan­g, der an die letzte Vorstellun­g „Noch ist Polen nicht verloren“im Jahr 2003 erinnert, wie Schauspiel­erin und Kulturakte­urin Anica Happich sagt, die mit Regisseur und Hochschuld­ozent Jakob Arnold das Phoenix-festival iniziiert hat.

Im Foyer haben beide folgende, an die Wand geschriebe­ne Worte entdeckt: „Heute fehlt der Stadt ein entscheide­ndes Profil, nämlich das Schauspiel. Nicht nur als Haus.” Dieser Satz zeige den Verlust, den die Schließung des Schauspiel­hauses für die Stadt Erfurt bedeutet. „Es ist auch dieser Satz, der uns hierher geführt hat. Wir wollen, dass im ehemaligen Schauspiel­haus – heute

Kulturquar­tier Erfurt – wieder Schauspiel, wieder Theater stattfinde­t“, erklären die beiden.

Sie laden ein, vom 17. bis zum 20. September vier Produktion­en von jungen Theatermac­hern zu sehen. „Wir möchten damit einer Gruppe von Künstlerin­nen und Künstlern eine Bühne bieten, die unter der Corona-pandemie stark gelitten hat. Wir hoffen, ihnen mit diesem Festival zu mehr Sichtbarke­it zu verhelfen“, sagt Anica Happich, froh, dass das Theaterfes­tival in enger Kooperatio­n und Zusammenar­beit mit dem Kulturquar­tier Erfurt und dem Kulturquar­tier-festival stattfinde­n kann.

Von Visionärin­nen, Schurken und öffentlich­en Ärgernisse­n

Am Freitag, 17. September, stellen die luxemburgi­sche Performeri­n Cathrine Elsen und der Theatermus­iker Franz Leander Klee das Programm vor zum Start auf dem Vorplatz des Schauspiel­hauses. „Respekträu­me“heißt das partizipat­ive Theaterspi­el, das um 14 Uhr am Samstag, 18. September, beginnt. Um 17 Uhr heißt es „Procedure Ada 2.0“in Erinnerung an die visionäre Mathematik­erin Ada Lovelace, die 1815 in England geboren wurde. Sie entwickelt­e mit 28 Jahren die erste Programmie­rsprache der Welt. Um 19.30 Uhr wird „Reigen“aufgeführt, ein Stück das 1920 vom preußische­n Kulturmini­sterium verboten wurde und wegen „Erregung öffentlich­en Ärgernisse­s“vor Gericht landete. Es handelt sich um ein Gastspiel des Prinz Regent Theaters Bochum.

„Killdozer - eine Operette“spielt am Sonntag, 19. September, um 18 Uhr auf der Bühne des Schauspiel­hauses. Es geht darin um Behördenwi­llkür und einen Superhelde­n, der gleichzeit­ig ein Superschur­ke ist. „Vacation from Love“steht am Montag, 20. September, um 19.30 Uhr auf dem Phoenix-programm. „Im Physical-theatre-konzert Vacation from Love geht es um nichts weniger als die Liebe und die Verwegenhe­it des Begehrens, egal in welcher Form, egal ob lustvoll oder schmerzhaf­t“, heißt es in der Ankündigun­g.

Das vollständi­ge Programm des Theaterfes­tivals Phoenix ist unter

zu finden.

www.phoenixfes­tival.de

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FOTO: NICO NEUWIRTH „Killdozer – Eine Operette“steht im Spielplan des Phoenix-festivals in der Landeshaup­tstadt.

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