Vier Tage lang junges Schauspiel
Phoenix bringt das Schauspiel für ein Festival nach Erfurt zurück
Erfurt. Mit dem Theaterfestival „Phoenix“kehrt das Schauspiel für vier Tage in Folge ins ehemalige Schauspielhaus Erfurt zurück. Zu erleben sind spannende Produktionen junger Theatermacherinnen und -macher aus ganz Deutschland, kündigen die Festivalorganisatoren an. Das ehemalige Schauspielhaus Erfurt wurde im Jahr 2003 geschlossen und wird seit einigen Jahren von der bürgerschaftlichen Initiative Kulturquartier” als Kulturort wiederbelebt. Das Haus stecke voller Erinnerungen: Sei es die legendäre Bar „Unartig“oder der rote Samtvorhang, der an die letzte Vorstellung „Noch ist Polen nicht verloren“im Jahr 2003 erinnert, wie Schauspielerin und Kulturakteurin Anica Happich sagt, die mit Regisseur und Hochschuldozent Jakob Arnold das Phoenix-festival iniziiert hat.
Im Foyer haben beide folgende, an die Wand geschriebene Worte entdeckt: „Heute fehlt der Stadt ein entscheidendes Profil, nämlich das Schauspiel. Nicht nur als Haus.” Dieser Satz zeige den Verlust, den die Schließung des Schauspielhauses für die Stadt Erfurt bedeutet. „Es ist auch dieser Satz, der uns hierher geführt hat. Wir wollen, dass im ehemaligen Schauspielhaus – heute
Kulturquartier Erfurt – wieder Schauspiel, wieder Theater stattfindet“, erklären die beiden.
Sie laden ein, vom 17. bis zum 20. September vier Produktionen von jungen Theatermachern zu sehen. „Wir möchten damit einer Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne bieten, die unter der Corona-pandemie stark gelitten hat. Wir hoffen, ihnen mit diesem Festival zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen“, sagt Anica Happich, froh, dass das Theaterfestival in enger Kooperation und Zusammenarbeit mit dem Kulturquartier Erfurt und dem Kulturquartier-festival stattfinden kann.
Von Visionärinnen, Schurken und öffentlichen Ärgernissen
Am Freitag, 17. September, stellen die luxemburgische Performerin Cathrine Elsen und der Theatermusiker Franz Leander Klee das Programm vor zum Start auf dem Vorplatz des Schauspielhauses. „Respekträume“heißt das partizipative Theaterspiel, das um 14 Uhr am Samstag, 18. September, beginnt. Um 17 Uhr heißt es „Procedure Ada 2.0“in Erinnerung an die visionäre Mathematikerin Ada Lovelace, die 1815 in England geboren wurde. Sie entwickelte mit 28 Jahren die erste Programmiersprache der Welt. Um 19.30 Uhr wird „Reigen“aufgeführt, ein Stück das 1920 vom preußischen Kulturministerium verboten wurde und wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“vor Gericht landete. Es handelt sich um ein Gastspiel des Prinz Regent Theaters Bochum.
„Killdozer - eine Operette“spielt am Sonntag, 19. September, um 18 Uhr auf der Bühne des Schauspielhauses. Es geht darin um Behördenwillkür und einen Superhelden, der gleichzeitig ein Superschurke ist. „Vacation from Love“steht am Montag, 20. September, um 19.30 Uhr auf dem Phoenix-programm. „Im Physical-theatre-konzert Vacation from Love geht es um nichts weniger als die Liebe und die Verwegenheit des Begehrens, egal in welcher Form, egal ob lustvoll oder schmerzhaft“, heißt es in der Ankündigung.
Das vollständige Programm des Theaterfestivals Phoenix ist unter
zu finden.
www.phoenixfestival.de