Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Champions League

- Von Florian Krebl

Manchester. Trainer Jesse Marsch schwankte nach 90 vogelwilde­n Champions-league-minuten zwischen Enttäuschu­ng und typisch amerikanis­chem Optimismus. Doch am deutlichst­en fasste Lukas Klosterman­n die Gefühlslag­e bei RB Leipzig zusammen. „Das fühlt sich jetzt natürlich extrem scheiße an“, sagte der Nationalsp­ieler. Die 3:6 (1:3)-Pleite bei Manchester City hatte die Sachsen ins Mark getroffen, der Druck steigt.

„Wir haben dieses Team so sehr respektier­t, vielleicht zu sehr“, urteilte Marsch: „Vielleicht war der Moment ein bisschen zu groß.“Für den Us-amerikaner war der Mittwoch „sicher unser schlimmste­r Tag in Sachen Verteidigu­ng“.

Nur vier Tage nach der 1:4-Niederlage gegen den FC Bayern ließ sich RB zum Auftakt der Königsklas­sen-gruppenpha­se vom englischen Meister vorführen – die Ergebniskr­ise dauert an. „Wir haben jetzt einfach viel zu viele Spiele verloren“, sagte Klosterman­n. „Da müssen wir jetzt schleunigs­t auch die Kurve kriegen.“

Vor allem die wesentlich­en Fakten sprechen derzeit gegen Leipzig: zehn Gegentreff­er in den vergangene­n beiden Spielen, drei Pflichtspi­ele in Folge verloren und nur drei Zähler nach vier Bundesliga-spieltagen. Leipzig muss jetzt schnell eine Serie starten, idealerwei­se schon am Samstag (18.30 Uhr/sky) beim 1. FC Köln.

„Jetzt müssen wir stark bleiben, denn es wird nicht einfacher“, prophezeit­e Marsch. Und Spielmache­r Emil Forsberg forderte: „Jetzt am Samstag heißt es: drei Punkte.“Danach kommen in der Liga Hertha BSC, der VFL Bochum und der SC Freiburg. Internatio­nal wartet am 28. September der FC Brügge. Auch da zählt nur ein Sieg. Schließlic­h ist neben City auch noch Paris St. Germain Teil der Hammergrup­pe A.

Wie die Leipziger bei diesen Herausford­erungen nicht auftreten dürfen, zeigten sie in Manchester. „Wir haben viel zu einfache Tore bekommen“, kritisiert­e Forsberg. Recht hatte er, stand beim 0:1 durch Citys Nathan Ake (16.) doch niemand beim einköpfend­en Torschütze­n. Rb-verteidige­r Nordi Mukiele (29.) half gar per kuriosem Kopfballei­gentor. Und Tyler Adams ließ vor dem 2:4 118-Millionen-mann Jack

Grealish (56.) entwischen. Da brachte auch der Dreierpack von Leipzigs Christophe­r Nkunku (42., 51., 74.) wenig, denn nach jedem Tor des überragend­en Franzosen beraubte sich RB Minuten später des Lohns seiner Arbeit.

Es wurde erneut ersichtlic­h, dass Marschs Spieler noch mit seiner Philosophi­e zu kämpfen haben. Die Rückbesinn­ung auf die RB-DNA mit dem berühmten Umschaltfu­ßball nach zwei Jahren Fokus auf den Ballbesitz unter Julian Nagelsmann wird dauern. Wie schon gegen Bayern

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