Internet und Fernsehen bestimmen Freizeit
Laut „Freizeitmonitor“liegen auch Faulenzen und Förderung der Gesundheit im Trend
Hamburg. Was tun die Menschen in ihrer Freizeit am liebsten? Man ahnt es bereits: Sie surfen im Internet. Laut Studie ist es weiterhin die häufigste Freizeitbeschäftigung der Deutschen und baut seinen Spitzenplatz dabei weiter aus.
Etwa 97 Prozent der Bundesbürger nutzen das Internet regelmäßig – mindestens einmal in der Woche – zur Freizeitbeschäftigung, wie der am Donnerstag von der Stiftung für Zukunftsfragen veröffentlichte „Freizeitmonitor 2021“ergab.
„Die Anziehungskraft des Internets ist ungebrochen“, sagte Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung, welche die Untersuchung seit dem Jahr 1986 vornehmen lässt.
Reinhardt zufolge verspricht das
Internet „Wissen, Unterhaltung und Ablenkung, bietet (scheinbar) Anonymität, Gleichheit sowie Kontrolle, ist fast allgegenwärtig und fasziniert nahezu alle Bürger“. Dahinter folgten weitere mediale Freizeitbeschäftigungen wie Fernsehen, Computernutzung, Musikhören, Smartphone-nutzung, Radiohören und die Nutzung sozialer Onlinenetzwerke. Auch Faulenzen, Ausschlafen, der Aufenthalt in der Natur und die Förderung der eigenen Gesundheit gaben mehr als die Hälfte der Menschen an.
73 Prozent gaben zudem an, „spürbare Einschränkungen“in ihren Konsum- und Lebensgewohnheiten hinzunehmen, wenn dadurch „Natur und Umwelt dauerhaft erhalten bleiben“.
Als größter Spaßfaktor in der Freizeit punkteten dem Freizeitmonitor zufolge soziale Aktivitäten. Allerdings habe im Langzeitvergleich die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger in ihrer Freizeit seit 1986 abgenommen.
Demnach werde nun nur noch etwa ein Drittel der Freizeitaktivitäten auch mit Spaß assoziiert. Vor 35 Jahren seien noch zwei Drittel der Aktivitäten mit einem Spaßfaktor verknüpft gewesen. „Eine Vielzahl von Freizeitbeschäftigungen werden aus Gewohnheit, Pflichtgefühl oder Langeweile ausgeübt, wodurch die Freude, der Erlebnischarakter und das Wohlgefühl verloren gehen“, so Reinhardt.