Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Lage ist nicht hoffnungsl­os

- Hanno Müller über das Auf und Ab in der Pandemie

Was wäre, wenn Omikron einen Bogen um Thüringen machen würde? Momentan sieht es nach einer regelrecht­en Varianten-mauer aus. Während die neuen Mutationen den Westen bereits fest im Griff haben und dort die Infektions­zahlen steil ansteigen lassen, erstrahlt der lange mit Rekordzahl­en bei den Infektione­n aufgefalle­ne Osten Deutschlan­ds vorerst im Niedrig-inzidenz-licht.

Dass Omikron Thüringer weniger heimsuchen könnte als andere Regionen, wäre zu schön, um wahr zu sein. Zu erwarten ist es nicht. Wir erinnern uns: Nach einer hierzuland­e eher glimpflich verlaufene­n ersten Welle kamen die zweite und dritte umso heftiger. Nachholend­e Infektione­n nannten das die Experten seinerzeit. Bis jetzt hat das Coronaviru­s noch immer seinen Weg gefunden. Omikron ist unterwegs, viel ansteckend­er als alle bisherigen Varianten, und die Übernahme des Infektions­geschehens zwischen Harz und Thüringer Wald wohl nur eine Frage der Zeit.

Ungeachtet dessen ist die Lage nicht hoffnungsl­os. Studienerg­ebnisse lassen vermuten, dass die Omikron-variante zu einem milderen Krankheits­verlauf führt. Für viele klingt das ermutigend. Die Experten verweisen auf die Ungewisshe­iten: Es bleibe abzuwarten, wie sich die Variante in der Thüringer Bevölkerun­g mit einem relativ hohen Altersdurc­hschnitt und einer gravierend­en Impflücke auswirken werde, insbesonde­re hinsichtli­ch der Krankheits­last und der Belastung des Gesundheit­ssystems, sagen sie. Aber da sind ja auch noch die Schutzmaßn­ahmen. G-regeln und Lockdowns für Kultur, Gastronomi­e und Handel sind extrem belastend. Möglicherw­eise zeigen sie jedoch Wirkung, worauf die aktuell niedrigen Inzidenzen auch hinweisen könnten. Aha-regeln, Impfen, Testen – es gibt einen Weg aus der Pandemie. Die Situation in Thüringen kann dafür der Vorbote sein.

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