Thüringen gibt weniger Lottomittel aus
Zuwendungen durch Corona gesunken
Erfurt. Corona hat die von der Landesregierung an Vereine, Verbände und Kommunen ausgereichten Lottomittel einbrechen lassen. Wurden im Jahr vor der Pandemie noch rund 3,7 Millionen Euro verteilt, sanken die Ausgaben 2020 auf 2,5 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr stiegen sie zwar wieder auf rund 2,9 Millionen, erreichten aber nicht das Niveau vor Ausbruch des Virus. Als Begründung wird die reduzierte Zahl persönlicher Kontakte angeführt. Das Geld geht jedoch nicht verloren. „Lottomittel, die im Vorjahr nicht benötigt wurden, werden nach Abschluss des Haushaltsjahres als Ausgabereste zusätzlich zur Verausgabung in das aktuelle Haushaltsjahr übertragen“, so ein Sprecher von Finanzministerin Heike Taubert (SPD) auf Anfrage.
Die Verteilung der Lottomittel ist gesetzlich geregelt. Die Ministerien erhalten jedes Jahr 200.000 Euro. Der Ministerpräsident darf über das Doppelte verfügen. Bei allen kommen noch 90.909 Euro beziehungsweise beim Regierungschef 181.818 Euro aus einem Notfallfonds hinzu. Gemäß Thüringer Glücksspielgesetz sind die Beträge „zur Förderung kultureller, sozialer, umweltschützerischer und sportlicher Zwecke zu verwenden“.
2019 gab die Staatskanzlei mit 982.695 Euro den Löwenanteil aus, am wenigsten schlug mit 288.025 Euro im Infrastrukturministerium zu Buche. Im Corona-jahr 2020 sanken die Ausgaben im Bereich der Regierungszentrale auf lediglich 630.901 Euro, am wenigsten Lottomittel in Höhe von 156.138 Euro flossen aus dem Sozialministerium ab.
In diesem Jahr stehen der Landesregierung zusätzlich zu den Überschüssen aus der staatlichen Lotterie weitere 2,2 Millionen Euro zur Verfügung, die im Vorjahr nicht ausgegeben wurden. Unabhängig davon erhalten laut Glücksspielgesetz jedes Jahr unter anderem der Landessportbund rund zehn Millionen Euro und die Liga der Freien Wohlfahrtspflege gut fünf Millionen Euro.