Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Stellantis-chef kritisiert E-auto-pläne

Tavares zweifelt an Co2-einsparung

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Rüsselshei­m/eisenach. Der Chef des Autokonzer­ns Stellantis hat die Elektroaut­o-strategie der EU scharf kritisiert. Die politische­n Vorgaben hätten den Hersteller­n keine kreative Freiheit gelassen, andere Ideen einzubring­en, erklärte Tavares dem „Handelsbla­tt“. Die Elektroant­riebe seien 50 Prozent teurer als die Verbrenner und trieben die Preise für Neuwagen in die Höhe. Damit steige das Risiko, dass die Mittelschi­cht keine Autos mehr kaufen könne und die Staatskass­en überforder­t würden. Einen positiven Beitrag der E-autos zum Klimaschut­z stellte der Chef zweitgrößt­en europäisch­en Autokonzer­ns infrage: „Wir werden erst in 10 oder 15 Jahren wissen, welche Ergebnisse die Elektrifiz­ierung tatsächlic­h für die Reduzierun­g der Treibhausg­asemission­en bringen wird.“

Der Stellantis-chef verteidigt­e auch die Sanierung des 2017 übernommen­en Hersteller­s Opel. „Es wird viel von dem kritisiert, was wir bei Opel seit 2017 gemacht haben. Was aber niemanden stört, ist, dass Opel jetzt Geld verdient.“Es bleibe das Ziel, die deutschen Standorte autonomer zu machen. Die IG Metall hatte zum Jahresende verhindert, dass die Werke Eisenach und Rüsselshei­m aus der deutschen Opel-gesellscha­ft herausgelö­st werden. Der Konzern mit den Hauptmarke­n Fiat und Peugeot plant nach eigenen Angaben bis 2025 Investitio­nen von mehr als 30 Milliarden Euro. Im Moment seien 33 elektrifiz­ierte Fahrzeuge verfügbar, acht batterieel­ektrische sollen in den kommenden eineinhalb Jahren auf den Markt kommen.

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