Schott plant Rekordinvestitionen
23 Millionen Euro für Jena: Spezialglashersteller will Standort weiter modernisieren
Jena/mainz. Der Vorstandsvorsitzende der Schott AG, Frank Heinricht, hatte am Mittwoch gleich zum Auftakt der Bilanzpressekonferenz für das vergangene Geschäftsjahr einige große Zahlen im Gepäck. Die größte darunter: die fünf Milliarden Covid-19-impfdosen, die 2021 in Behältnissen des Spezialglasherstellers abgefüllt worden seien. Ausgesprochen zufrieden zeigte sich der Vorstandschef über die Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Schott: „Wir liegen deutlich über dem Plan.“
So sei der Konzernumsatz um 13 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro gewachsen, der operative Gewinn um 35 Prozent auf 390 Millionen Euro. Zu den Treibern dieser positiven Entwicklung zählten demnach vor allem die Geschäftsfelder Gesundheit, Hausgeräte und Unterhaltungselektronik. Dabei sei im Pharmabereich nicht allein Covid19 ursächlich, sondern lediglich für 1 bis 1,5 Prozent des Wachstums in diesem Bereich verantwortlich, erläuterte Heinricht.
Volle Auftragsbücher, positive Perspektive
Im zweiten Pandemiejahr seien Investitionen von 342 Millionen Euro realisiert worden. Für das laufende Jahr plant der Schott-konzern nun eine weitere Steigerung und Rekordinvestitionen von 450 Millionen
Euro. Man setze auf organisches Wachstum und könne die Investitionen aus eigenen Mitteln stemmen, berichtete Vorstandsmitglied Jens Schulte. Am Gründungsstandort des Unternehmens in Jena sollen im Geschäftsjahr 2021/22 Investitionen in Höhe von 23 Millionen Euro in die Modernisierung der Glaswannen, Infrastruktur und Medienversorgung fließen. Für den Jenaer Standort mit derzeit etwa 500 Mitarbeitern verzeichne man einen guten Start, eine gute Auftragslage und eine positive Perspektive für das neue Geschäftsjahr. In Jena steht vor allem die Entwicklung, Fertigung und Verarbeitung von hochfesten und thermisch extrem beständigen Spezialgläsern im Vordergrund.
Der Standort habe im abgelaufenen Jahr einen guten Beitrag zur Steigerung von Umsatz und Ergebnis im Konzern geleistet.
Zu den Herausforderungen der nächsten Monate zählen für Schott unter anderem Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Energie sowie die Lieferkettenproblematik.
Laut dem Vorstandsvorsitzenden Frank Heinricht konzentriere man sich im Konzern im Moment auf vier „Megatrends“: Gesundheit (etwa vorfüllbare Polymerspritzen), Digitalisierung (Smartphone-glas, Glas als Material für Computerchips), Lifestyle (neue Glaskeramik für Kochfelder) sowie Nachhaltigkeit. Bis 2030 will der Konzern Co2neutral wirtschaften.