Thüringer Allgemeine (Erfurt)

„Für uns ist es egal, ob die Körner rund oder eckig sind“

Schott-vorstandsc­hef Frank Heinricht über Rohstoffpr­eise und neue Mikrochips aus Glas

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Jena. Schott-vorstandsc­hef Frank Heinricht setzt auf die Wiederverw­endung von Ressourcen. Das sei ein Megatrend, sagt er. Es geht um Nachhaltig­keit und Kosten.

Lassen Sie uns über Sand sprechen. Es heißt, der Rohstoff – auch für die Glasproduk­tion – sei internatio­nal mittlerwei­le ein begehrtes Gut. Was bedeutet das für Schott?

Sand ist nicht gleich Sand. Das betrifft eher die Bauindustr­ie. Dort braucht es einen speziellen Sand, für den keine beliebige Verfügbark­eit existiert. Was wir einsetzen ist reinster Sand, Siliciumdi­oxid. Wir schmelzen das ein, sodass es für uns egal ist, ob die Körner rund oder eckig sind. Beim Sand hat es Preissteig­erungen gegeben, aber die waren bei den für uns bedeutsame­n Rohstoffen Lithium und Bor oder bei Strom und Gas um ein Vielfaches größer.

Bei den Plänen, zukünftig in der Produktion mehr Glas zu recyceln, spielt das also keine Rolle?

Das Thema Rohstoffe spielt da eher eine kleine Rolle. Es geht vielmehr darum, dem Megatrend zu folgen, und letztendli­ch geschlosse­ne Wertstoffk­reisläufe zu haben. Da stehen wir in Gesprächen mit unseren Kunden.

Ist die Entwicklun­g von Glasplatin­en bei Schott eine Reaktion auf den Chipmangel, oder wird daran schon länger gearbeitet?

Das geht schon länger. Das dort verwendete Glas hat einen ähnlichen Ausdehnung­skoeffizie­nten wie das Silizium, erlaubt aber höhere Packungsdi­chten für die Chips und somit eine weitere Miniaturis­ierung der Platinen.

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ZIPPEL FOTO: TINO Frank Heinricht führt seit 2013 den Schott-vorstand.

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