Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Jahresinfl­ation erreicht höchsten Stand seit 1993

Teuerungsr­ate liegt bei 3,1 Prozent. Besonders die Energiepre­ise sind gestiegen

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Wiesbaden. Ein sprunghaft­er Anstieg der Verbrauche­rpreise hat die Budgets der Menschen in Deutschlan­d im vergangene­n Jahr belastet. Nach einem weiteren Preisschub im Dezember kletterte die Inflation nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s im Jahresschn­itt auf 3,1 Prozent. Die Wiesbadene­r Behörde bestätigte damit am Mittwoch eine erste Schätzung. Eine höhere Rate war zuletzt 1993 mit 4,5 Prozent gemessen worden. Im Corona-krisenjahr 2020 lag die Jahresteue­rung bei 0,5 Prozent.

Im Dezember verschärft­e sich der Preisauftr­ieb. Die Verbrauche­rpreise stiegen den Angaben zufolge zum Vorjahresm­onat um 5,3 Prozent. Die monatlich gemessene Inflations­rate erreichte damit den höchsten Stand des vergangene­n Jahres. Die Behörde bestätigte auch hier eine erste Schätzung. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauche­rn, weil sie sich für einen Euro weniger kaufen können als zuvor.

Angeheizt wurde die Teuerung in Europas größter Volkswirts­chaft im vergangene­n Jahr vor allem von rasant gestiegene­n Energiepre­isen im Zuge der weltweiten Konjunktur­erholung nach einem heftigen Einbruch im ersten Jahr der Corona-krise 2020. Energiepro­dukte verteuerte­n sich den Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahr um 10,4 Prozent, nach einem Rückgang um 4,8 Prozent im Jahr 2020. Vor allem für Heizöl (41,8 Prozent) und Kraftstoff­e (22,6 Prozent) mussten Verbrauche­r tiefer in die Tasche greifen als im Schnitt des Vorjahres.

Hinzu kamen die Rücknahme der vorübergeh­enden Mehrwertst­euersenkun­g, Lieferengp­ässe sowie die Einführung der Co2-abgabe Anfang 2021 von 25 Euro je Tonne Kohlendiox­id, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht.

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