Vom Backen im Lehmofen bis Osterdekoration
Der Förderverein des Museums für Thüringer Volkskunde hat viele Ideen für das erste Halbjahr entwickelt und Partner gefunden
Krämpfervorstadt. Als Sabine Scharrmacher im Januar vorigen Jahres den Vorsitz im Förderverein des Museums für Thüringer Volkskunde übernahm, ahnte sie noch nicht, dass einige der ambitionierten Vorhaben Corona zum Opfer fallen sollten. Das betraf insbesondere die frisch ins Leben gerufenen regelmäßigen Freitagstreffs.
Großen Zuspruch erfuhren dabei das Gestalten von Schmuck mit Goldschmiedin Silva Pannicke und das Fertigen kleiner Dinge aus Ton mit Töpfermeisterin Barbara Kristina Saitz. Zu letzterem Angebot stellten sich viele junge Leute, darunter Studenten, und Kinder ein.
Eine Klientel, die der 40-köpfige Förderverein besonders ansprechen möchte.
Mit einem immerwährenden Kalender mit Druckvorlagen von Hans-otto Mempel, der Motive des einstigen Großen Hospitals enthält, habe sich der Verein ein langlebiges und nachhaltiges Dokument für das Haus am Juri-gagarin-ring geschaffen, sagt Sabine Scharrmacher. Der Kalender in einer Auflage von 300 Stück ist an der Museumskasse erhältlich. Der Erlös soll der Arbeit des Fördervereins zugute kommen.
Hans-otto Mempel, gelernter Schriftsetzer und Lehrer, der mit seiner mobilen Druckerei durch die Lande reist, stieß gemeinsam mit Ehefrau Dagmar unlängst zum Förderverein.
Die Zeichnungen für die Druckvorlagen des Kalenders übereignete der Künstler dem Museum.
Sofern es die Bestimmungen zulassen, möchte der Verein ab Mitte Februar die Freitagstreffen wieder aufleben lassen. Als Partner gewannen die Mitglieder die Jugend- und Kunstschule Imago. Dazu zählen Upcycling, Scherenschnitt und das Sticken von Monogrammen.
Anheizen des historischen Backofens ist für die letzte Maidekade geplant
Das Februar-motiv des Kalenders, der historische Lehmbackofen im Innenhof des Museums, soll in besonderer Weise zum Leben erweckt werden. Der Senior der Erfurter Bäckerei Weißleder will nach einem
Probebacken im April in der letzten Maidekade den Ofen anheizen.
Weitere Ideen für die Freitagstreffs sind Kreatives Schreiben, das Herstellen von Binsen-eiern mit Angela Senf und „Osterdeko mal anders“mit Imago. Laut Sabine Scharrmacher sollen die Workshops mit dem Museum enger verknüpft werden, indem jeweils ein inhaltlich korrespondierendes Exponat in den Fokus gerückt wird.
Auftritte des Schotte-theaters im Sommer möchte der Verein mit seinen Mitteln begleiten. Ebenso die geplante neue Ausstellung des Museums im Juni zum heiß umstrittenen Thema „Tattoo“, dessen Herkunft aus dem Südpazifik und heutige Betrachtungsweise.