Der Rest hofft
Der Suhler Volleyball-bundesligist erwägt im Kampf um Zuschauer weitere rechtliche Schritte. Die Ringer aus Greiz kapitulieren vorm Verbot und geben das Heimrecht auf. Der Rest hofft.
Es ist bezeichnend für das Stimmungsbild, wenn eine Mannschaft lieber das Weite sucht.
Vor einem Jahr ist Thüringen vorwegmarschiert, lockerte zeitiger. Inzwischen ist es hintendran: In der Zuschauerfrage. Und ebenso, was den Regelbetrieb in Schwimmhallen betrifft. Das Abwarten spiegelt ein Maß Unsicherheit.
Unter den Vereinen regt sich Unmut. Verständlich. Es ist schwer zu fassen, warum Kulturveranstaltungen Publikum haben dürfen. Dem Sport hingegen wird es verweigert. Der Rückblick zeigt, dass die Spiele im Basketball, Handball oder Volleyball hierzulande keine Pandemietreiber waren. Umso größer ist der Wunsch nach dem Maßstab, den andere Länder anlegen. Föderalismus ist dienlich, wenn er Vorteile schafft. Wem es Nachteile bringt, der ruft nach Einheit.
Wie viel Freiheit darf sein, wie viele Einschränkungen sind nötig? Die Fragen polarisieren nach wie vor und lassen den Sport leiden.
Vielleicht sollte die eine oder andere führende Spielklasse eine Pause einlegen. So wie es etwa die Volleyball-bundesliga der Männer notgedrungen wegen vieler Infektionen tat. Ein paar Wochen. Um Verletzungen auszukurieren, einen vorsichtigen Aufbau für Erkrankte zu gewährleisten, um mehr Chancengleichheit zu schaffen. Um dann neu zu starten, vor Zuschauern.
Der Sommer ohne Riesenereignis wie Olympia oder eine gewöhnlich alles überlagernde Fußballwm schafft etwas Spielraum, den andere Jahre nicht bieten. Dann ließe sich dem Winter-wahnsinn von Katar sogar Gutes abgewinnen.