Zielaskos Knie hält – nach Zelltransplantation zur Junioren-wm
Weimarer Bob-pilot will neun Monate nach seiner erfolgreichen Operation um eine Medaille in Innsbruck kämpfen. Thüringen stark vertreten
„Ich bin gut drauf“, meint Philipp Zielasko, nachdem er im Hotel in Innsbruck-igls ein Hendl verspeist hatte. „Das Essen ist gut hier“, erzählte der Weimarer, der es trotz einer schwierigen Knie-operation vor knapp neun Monaten zur Junioren-wm geschafft hat.
Am Wochenende startet Zielasko mit den Pilotenkollegen Jonas Jannusch und Maureen Zimmer (alle BRC Thüringen) auf der Bahn in Igls. Hinzu kommen noch fünf Brc-anschieber (Hertel, Röder, Leypold, Sauerbrei und Margraf) und die Skeletoni Hanna Staub (Sonneberg) und Ludwig Mannhardt (Steinbach-hallenberg).
Gute Medaillenchancen haben Jannusch vor allem im Vierer und Zimmer, die im Monobob und Zweier mit der Magdeburgerin Annable Galander antritt. Wie Zielasko hatte sie den Junioren-em-titel am vergangenen Wochenende in Winterberg erobert. Für Zielasko wäre Wm-edelmetall im Zweier sensationell. „Man muss sich aber hohe Ziele setzen, auch wenn ich bei der JWM natürlich noch nicht bei einhundert Prozent sein kann“, erklärte der gebürtige Weimarer.
Bei der letzten JWM in St. Moritz musste Zielasko noch mit Atemproblemen passen. Danach streckte ihn und seine Freundin eine Longcovid-infektion nieder. Anschließend entschied er sich für eine Knieoperation,
um einen Knorpelschaden zu beheben. Zielasko wählte mit den Ärzten die schonende moderne Zelltransplantation. Mit Erfolg. „Alles lief nach Plan. Das Knie hält. Ich habe keinerlei Schmerzen“, sagt Zielasko, der schon im Oktober wieder im Spurbob saß. „Als Professor Mack in München dann sechs Wochen nach der OP nach einer Kontrolle grünes Licht erteilte, durfte ich endlich auch wieder anschieben“, so Zielasko. Das sei komisch gewesen, als er auf der Startstrecke in Oberhof erstmals auch sein Knie wieder belastete.
Auf dem Weg zurück halfen ihm vor allem die Physiotherapeuten der Bundeswehr, seine Trainer Martin Putze und Matthias Trübner, der als Rentner noch mit gutem Rat zu Seite steht. Vor allem aber Alexander Rödiger, selbst verletzungserfahren. „Ich habe mich jetzt für Rödi gefreut, dass er beim Weltcup in St. Moritz mit Francesco Friedrich einen schönen Karriereabschied feiern durfte“, sagte er. Der Ex-anschieber von André Lange wird nun Trainer in Oberhof.
Beim Anschubwettkampf einen Tag vor Heiligabend bestand Zielasko den letzten Test. „Auch wenn noch zwei Zehntel an der Bestzeit fehlten“, erzählte er. In Innsbruck geht Zielasko im Vierer ohne Druck mit drei blutjungen Thüringern an den Start. Im Zweier aber will er mit Henrik Proske (Siegburg) nach dem Jem-titel wieder auf das Podest.