Russland zeigt militärische Stärke
Manöver mit mehr als 140 Kriegsschiffen
Berlin/washington. Inmitten der Spannungen rund um den Ukrainekonflikt will Russlands Armee in den nächsten Wochen groß angelegte Manöver im Mittelmeer, im Atlantik und in der Nordsee abhalten. Daran seien mehr als 140 Kriegsschiffe und 60 Flugzeuge beteiligt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Donnerstag mit. Mehr als 10.000 Soldaten werden demnach zu den verschiedenen Übungen geschickt, die bis Ende Februar geplant sind.
Us-präsident Joe Biden löste mit unpräzisen Aussagen große Irritationen aus. Bei einer Pressekonferenz deutete er an, dass die Härte von Sanktionen des Westens gegen Russland davon abhängen werde, wie massiv Moskau die Ukraine angreife. „Es ist eine Sache, wenn es sich um ein geringfügiges Eindringen handelt und wir am Ende darüber streiten müssen, was wir tun und was wir nicht tun sollen“, sagte Biden. „Aber wenn sie tatsächlich tun, wozu sie in der Lage sind, mit den massenhaft zusammengezogenen Truppen an der Grenze, wenn sie tiefer in die Ukraine einmarschieren, wird es eine Katastrophe für Russland.“
Binnen Minuten warfen oppositionelle Republikaner Biden eklatante Schwäche vor. Kremlsprecher Dmitri Peskow reagierte scharf auf die Warnungen Bidens. „Sie könnten den Hitzköpfen einiger Vertreter der ukrainischen Führung falsche Hoffnung einflößen, dass sie sich dazu entschließen, erneut einen Bürgerkrieg zu beginnen und das Problem im Südosten (Donbass) mit Gewalt zu lösen.“
Us-außenminister Antony Blinken versuchte, die Irritationen über die Biden-äußerung zurechtzurücken. Bei einer Pressekonferenz mit seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock am Donnerstag in Berlin sagte er: Jeder Grenzübertritt russischer Streitkräfte werde zu einer „raschen und harten gemeinsamen Antwort“der USA und ihrer Verbündeten führen.