IHK will Gewerbegebiet
Präsident plädiert für die Entwicklung in Urbich
Erfurt. Die Erfurter IHK hat sich für die Entwicklung des umstrittenen Gewerbegebietes in Urbich ausgesprochen. „Eine Landeshauptstadt Erfurt sollte jede Chance auf Neuansiedlungen nutzen, wenn sie mit anderen Standorten in Deutschland konkurrenzfähig werden will“, sagt Ihkpräsident Dieter Bauhaus.
Mit seiner Stellungnahme reagiert Bauhaus auf die Empfehlungen des Petitionsausschusses im Thüringer Landtag. Dieser hatte der Landesregierung empfohlen, bei der Entwicklung neuer Gewerbeflächen künftig lieber Brachflächen wiederzubeleben statt wertvolle Ackerflächen zu vernichten. Die Fördergelder sollten entsprechend umgeleitet werden.
Wie zuvor der Petitionsausschuss geht auch Dieter Bauhaus nicht konkret auf Urbich ein. Statt dessen betont der Ihkpräsident eine grundsätzliche Notwendigkeit, Flächen für Ansiedlungen bereit zu stellen. „Die einzigartige Lage und infrastrukturelle Anbindung sowie die Fülle an weichen Standortfaktoren bieten für die Landeshauptstadt eine große Chance, sich von einem Verwaltungsstandort hin zu einem von Unternehmen und Technologie geprägten Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln“, meint Bauhaus. „Wirtschaftliche Entwicklung braucht Fläche.“
Die Einreicher der Petition – der Ortsteilrat von Urbich, der BUND, der Bauernverband, die Mehrwertstadt und andere – hatten klimatische Bedenken geltend gemacht und auf den außergewöhnlichen Ackerboden hingewiesen, der durch den Gewerbepark zerstört würde. Sie fordern, die Schlussfolgerungen des Petitionsausschusses bereits in Urbich umzusetzen.
Bauhaus wittert eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber Neuansiedlungen. „Mit Sorge beobachte ich zunehmend, dass Großprojekte der Wirtschaft immer weniger Akzeptanz finden“, meint er. „Wenn das Kraftpaket Deutschland weiter Industrienation und Exportweltmeister bleiben soll, dann müssen Unternehmen auch Möglichkeiten der Erweiterung und Ansiedlung geboten werden.“