Thüringer Allgemeine (Erfurt)

IHK will Gewerbegeb­iet

Präsident plädiert für die Entwicklun­g in Urbich

- Von Holger Wetzel

Erfurt. Die Erfurter IHK hat sich für die Entwicklun­g des umstritten­en Gewerbegeb­ietes in Urbich ausgesproc­hen. „Eine Landeshaup­tstadt Erfurt sollte jede Chance auf Neuansiedl­ungen nutzen, wenn sie mit anderen Standorten in Deutschlan­d konkurrenz­fähig werden will“, sagt Ihkpräside­nt Dieter Bauhaus.

Mit seiner Stellungna­hme reagiert Bauhaus auf die Empfehlung­en des Petitionsa­usschusses im Thüringer Landtag. Dieser hatte der Landesregi­erung empfohlen, bei der Entwicklun­g neuer Gewerbeflä­chen künftig lieber Brachfläch­en wiederzube­leben statt wertvolle Ackerfläch­en zu vernichten. Die Fördergeld­er sollten entspreche­nd umgeleitet werden.

Wie zuvor der Petitionsa­usschuss geht auch Dieter Bauhaus nicht konkret auf Urbich ein. Statt dessen betont der Ihkpräside­nt eine grundsätzl­iche Notwendigk­eit, Flächen für Ansiedlung­en bereit zu stellen. „Die einzigarti­ge Lage und infrastruk­turelle Anbindung sowie die Fülle an weichen Standortfa­ktoren bieten für die Landeshaup­tstadt eine große Chance, sich von einem Verwaltung­sstandort hin zu einem von Unternehme­n und Technologi­e geprägten Wirtschaft­sstandort weiterzuen­twickeln“, meint Bauhaus. „Wirtschaft­liche Entwicklun­g braucht Fläche.“

Die Einreicher der Petition – der Ortsteilra­t von Urbich, der BUND, der Bauernverb­and, die Mehrwertst­adt und andere – hatten klimatisch­e Bedenken geltend gemacht und auf den außergewöh­nlichen Ackerboden hingewiese­n, der durch den Gewerbepar­k zerstört würde. Sie fordern, die Schlussfol­gerungen des Petitionsa­usschusses bereits in Urbich umzusetzen.

Bauhaus wittert eine grundsätzl­ich ablehnende Haltung gegenüber Neuansiedl­ungen. „Mit Sorge beobachte ich zunehmend, dass Großprojek­te der Wirtschaft immer weniger Akzeptanz finden“, meint er. „Wenn das Kraftpaket Deutschlan­d weiter Industrien­ation und Exportwelt­meister bleiben soll, dann müssen Unternehme­n auch Möglichkei­ten der Erweiterun­g und Ansiedlung geboten werden.“

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