Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Die Neuentdeck­ung bekannter Orte

Erfurter gehen an den Denkmaltag­en auf Spurensuch­e nach scheinbar Unscheinba­rem und Andersarti­gem

- Kathleen Kröger

Erfurt. Mit einem Großaufgeb­ot an Veranstalt­ungen von der Führung bis zum musikalisc­hen Kulturprog­ramm sorgten die Erfurter Denkmaltag­e am Wochenende wieder für volle Kirchen, Museen und Höfe. Unter dem diesjährig­en bundesweit­en Motto „Kulturspur“zog auch die Landeshaup­tstadt mit ihrem traditione­ll erweiterte­n Terminange­bot ins Rennen, um Aufmerksam­keit für besondere Details und Historien Erfurts zu generieren.

„Die Erfurter kennen ihre Stadt natürlich. Aber es geht auch darum, Orte neu zu entdecken, die man schon kennt“, wie Uta Pappe von der Unteren Denkmalsch­utzbehörde am Dienstag zur Eröffnung des Programms schilderte. Dabei gehe es auch um eine Spurensuch­e von Verschwund­enem, wie es sich in diesem Jahr unter anderem an der Schmidtste­dter Wüstung veranschau­lichen ließ.

Ganz gegenständ­liche Ausstellun­gsstücke fand das teils aus anderen Städten angereiste Publikum aber ebenfalls vor. Und das über die Grenzen der Innenstadt hinaus. Während in der Altstadt das Stadtarchi­v, das Augustiner­kloster, das Marienmosa­ik im Dom und auch das Carillon des Bartholomä­usturms als Anziehungs­punkte wirkten, konnten man auch an anderen Orten etwas Neues über Bau- und Kunstwerke Erfurts erfahren.

Den Wert des scheinbar Selbstvers­tändlichen erkennen

So unter anderem im Rieth, wo Erich Enge als Überraschu­ngsgast zu einem Vormittag Teil der Gäste und Vortragend­en zugleich wurde, als es um sein berühmtes Wandbild an der ehemaligen Bibliothek ging.

Viele der teils aufwendige­n Programmpu­nkte konnten täglich an mehreren Terminen am Tage besucht werden oder hatten im Rahmen der Denkmaltag­e dauerhaft geöffnet, wie auch die Reglerkirc­he, die Große Synagoge, die Kaufmannsk­irche oder der Kulturhof Krönbacken. Das Amtmann-kästner-haus in Gispersleb­en gehörte zu den Orten, die exklusiv am Wochenende einluden. Einige der geschichts­trächtigen Räumlichke­iten wurden eigens vom Bauherren Sven Bodewald zugänglich gemacht, der sich offen für jede Nachfrage erwies.

Zwischen all diesen teils offensicht­lichen, teils etwas versteckte­n Denkmalen blieb das Ziel, mit den Kulturspur­en eben auch die auf den ersten Blick unscheinba­ren und andersarti­gen Dinge zu erkennen und ihnen einen Wert beizumesse­n. „Es sind für uns ganz selbstvers­tändliche Orte. Aber diese Tage sollten auch zeigen, dass diese Orte geschützt und gepflegt werden müssen und in dieser Form eben nicht selbstvers­tändlich sind“, wie Martin Sladeczek als Leiter der Erfurter Geschichts­museen findet.

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MARCO SCHMIDT (3), KATHLEEN KRÖGER (3) Einblicke wie im Michaelisk­irchhof gab es auch im Amtmann-kästner-haus in Gispersleb­en, wo Bauherr Sven Bodewald (rechts oben) herumführt­e.
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Uta Pappe von der Unteren Denkmalsch­utzbehörde kuratierte das Programm mit Führungen, Vorträgen und Musik.
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