Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Abriss eine Option für Herrenberg-center

Die Treuenburg-gruppe kann sich ein Neubauvorh­aben, aber auch den Bestandser­halt vorstellen

- Holger Wetzel

Erfurt. Der neue Eigentümer des früheren Einkaufsze­ntrums Großer Herrenberg erwägt, das Grundstück mit dem Betonklotz zu entwickeln. Dabei seien Abriss und Neubau eine von mehreren Optionen, bestätigt Torsten Pfeifer, Chef der Erfurter Treuenburg-gruppe. „Wir würden das wirklich gerne machen“, sagt Pfeifer. „Für uns wäre das ein Vorzeigepr­ojekt.“

Die Treuenburg-gruppe vom Benaryplat­z hatte das prominent im Zentrum des Herrenberg­s liegende Grundstück im Sommer übernommen. Seitdem hat das Immobilien­unternehme­n schon erhebliche Energie in die Entwicklun­gsoption investiert.

„Wir haben den Anspruch, etwas Schönes daraus zu machen“, sagt Pfeifer. Denkbar seien Wohnungen, soziales Wohnen sowie kleinere gewerblich­e Einheiten. Über das Grundstück und seine Entwicklun­gsalternat­iven würden derzeit

Gespräche mit der Stadtverwa­ltung geführt. „Wir sind auch mit den Anwohnern im Austausch und möchten deren Wünsche in der Planung berücksich­tigen“, meint Pfeifer.

Der Bestandser­halt sei eine weitere Option. Doch würde das eine vorsichtig­e Sanierung über mehrere Jahre und die Vermietung an gewerblich­e Nutzer wie das Dhl-verteilzen­trum bedeuten, das bereits im Gebäude angemietet ist. Äußerlich würde der Komplex dann wenig von seinem Schandflec­k-image verlieren. Die Umsetzung eines Neubauvorh­abens hängt auch von den Gesprächen mit der Stadtverwa­ltung ab. Entspreche­nd vorsichtig kommentier­t Stadtentwi­cklungsdez­ernent Tobias Knoblich (parteilos) das Projekt.

Von dem Neubauentw­urf sei er „sehr positiv überrascht“. Bisher habe die Stadt eher auf den Erhalt des Gebäudes gesetzt. „Aber wenn ich sehe, welche Vorstellun­gen existieren und wenn ich die Argumente für einen Neubau höre, finde ich sie nachvollzi­ehbar und interessan­t“, sagt Knoblich.

Doch handele es sich um einen zentralen Standort, der eine „städtebaul­iche Güte“erfordere. In den Gesprächen geht es offenbar auch darum, welche Ansprüche und Bedingunge­n die Stadt an das Projekt und an das Verfahren stellen will.

Der verwinkelt­e Gebäudekom­plex an der Stieler Straße wurde 1987 als Einkaufsze­ntrum eröffnet. Seit Jahren steht es zu großen Teilen leer. Zwischenze­itlich geriet es in die Schlagzeil­en, weil sich ein rechtsextr­emer Verein eingemiete­t hatte. Dessen Auszug vor dem Besitzerwe­chsel sei eine Bedingung in den Kaufverhan­dlungen mit dem Vorbesitze­r gewesen, bestätigt Treuenburg-chef Torsten Pfeifer.

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HOLGER WETZEL / ARCHIV Das frühere Einkaufsze­ntrum Großer Herrenberg steht zu großen Teilen leer. Der neue Eigentümer prüft die Optionen für die Entwicklun­g.

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