Das perfekte Online-dating Ü 40
Partnerbörsen im Internet können bei der Suche nach einer neuen Liebe helfen. Wie die Portale funktionieren und welche Fallstricke drohen
Berlin. Daten, heiraten, ein Haus bauen, vielleicht Kinder bekommen und glücklich bis ans Ende leben – das ist der Plan, den viele mit Anfang 20 für ihre Zukunft haben. Doch was, wenn das „Sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ausbleibt?
Jeder dritte Deutsche zwischen 18 und 65 ist Single. Zwischen 30 und 39 Jahren, wenn viele Paare in die Familienplanung gehen, nimmt der Singleanteil ab – um ab 40 Jahren wieder zu steigen. Apps wie Tinder oder Lovoo richten sich primär an junge Menschen in ihren Zwanzigern. Wo aber können sich Singles ab 40 kennenlernen? Wir stellen zwei beliebte Plattformen vor und geben wertvolle Tipps, damit das Dating-erlebnis nicht zum Reinfall wird.
Parship
Parship bietet ein großes Angebot für Singles über 40 Jahren – immerhin machen sie auf der Plattform nach eigenen Angaben mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Partnersuchenden aus. Bei der Anmeldung füllt man einen Fragebogen aus und erhält im Anschluss passende Partnervorschläge.
Auf Parship.de können sich Nutzerinnen und Nutzer zwischen zwei Mitgliedschaften entscheiden: Mit der kostenlosen Basismitgliedschaft
können sie sich ein Profil anlegen, sich durch passende Vorschläge klicken und erste Nachrichten bekommen. Die Antwortmöglichkeiten sind hier jedoch begrenzt.
Für den vollständigen Service braucht es eine Premium-mitgliedschaft, die gibt es bei einer Laufzeit von sechs Monaten für monatlich 79,90 Euro. Achtung: Die Verträge verlängern sich automatisch auf unbestimmte Zeit, sollten sie nicht rechtzeitig gekündigt werden. Seit dem 1. März 2022 darf die Kündigungsfrist jedoch nicht länger als einen Monat betragen.
Elite Partner arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip wie Parship. Auch hier werden anhand der Suchkriterien passende Partnervorschläge gemacht. Der Anteil der Singles über 40 liegt bei Elite Partner nach eigenen Angaben bei 48 Prozent. Auch hier kann man zwischen einer kostenlosen und einer Premium-mitgliedschaft wählen, die es den Nutzerinnen und Nutzern unter anderem ermöglicht, unbegrenzt Nachrichten auszutauschen. Die Kosten liegen für eine sechsmonatige Mitgliedschaft bei
69,90 Euro im Monat. Auch hier verfrist längert sich der Vertrag im Anschluss auf unbestimmte Zeit.
Regionale Dating-apps sind eine gute Wahl für Menschen, die an ihrem Wohnort fest verwurzelt sind. Wer keine Lust hat, für die Liebe von Köln nach Berlin zu ziehen, findet hier spannende Menschen aus der direkten Umgebung. Ein weiterer Vorteil: Erste Dates können problemlos in der eigenen Lieblingskneipe oder beim Italiener
um die Ecke stattfinden. Online gibt es eine riesige Auswahl regionaler Angebote.
Damit das Dating-erlebnis nicht zum Reinfall wird, gibt es einige wichtige Tipps, die Nutzer beachten sollten. So passiert es leider immer wieder, dass Menschen auf der Suche nach der Liebe in eine Abofalle tappen, die richtig teuer werden kann. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt deshalb, bei kostenlosen Testangeboten genau hinzuschauen und die Kündigungsim Auge zu behalten. Viele dieser Angebote verwandeln sich nach Ablauf der Testphase in teure Mitgliedschaften, die sich nicht mehr so einfach kündigen lassen. Wer sich für ein Abo entscheidet, sollte – auch wenn es oftmals etwas teurer ist – monatlich zahlen. Einige Plattformen verlangen, dass Nutzerinnen und Nutzer sofort für die gesamte Laufzeit zahlen, oder fordern eine hohe Anzahlung. Wenn man jedoch per Überweisung oder Kreditkarte zahlt, lassen sich die Kosten im Zweifelsfall nicht mehr so einfach zurückbuchen. Hier lohnt es sich also, achtsam zu sein. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, den monatlichen Lastschrifteinzug – nur so kann man sein Geld auch acht Wochen nach der Buchung wieder zurückrufen.
Sitzt der Anbieter im Ausland, kann es im Streitfall komplizierter werden, Rückzahlungsansprüche geltend zu machen. Dies gilt besonders dann, wenn das Unternehmen seinen Sitz außerhalb der EU hat. Deshalb sollte man sich unbedingt das Impressum ansehen, bevor man sich für einen Vertrag entscheidet. Außerdem empfiehlt es sich, vor der Vertragsvereinbarung zu prüfen, ob Name, Adresse und Rufnummer des Unternehmens sowie ein Verantwortlicher genannt werden. So verringert sich das Risiko, an einen unseriösen Anbieter zu geraten.
Um am Ende nicht enttäuscht zu werden, sollte man sich außerdem die AGBS der gewählten Onlinepartnervermittlung konzentriert durchlesen. Denn es kann passieren, dass in einer Anzeige mit einer Person geworben wird, die gar nicht für eine Kontaktaufnahme zur Verfügung steht. Deshalb sollte man genau hinschauen, ob die Vermittlung wirklich den Kontakt zu der beworbenen Person verspricht oder man nur den Zugang zu einem Portal erhält, über das man selbst nach einem Partner suchen kann.
Und auf noch was sollten Liebessuchende achten: Es kann passieren, dass sich hinter einem Flirt in Wahrheit jemand ganz anderes verbirgt. Die Verbraucherzentrale rät deshalb, möglichst zeitnah ein Treffen im echten Leben zu vereinbaren. Das sollte am besten an einem öffentlichen Platz stattfinden, um Risiken zu minimieren. Auch ein vorheriges Videotelefonat kann sinnvoll sein, um sich von der Echtheit eines Profils zu überzeugen.