Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Weit ins neue Jahr geflogen

Leichtathl­et Valentin Brenner überzeugt bei Hallenland­esmeisters­chaften in neuer Paradedisz­iplin

- Sandra Arm

Erfurt. Ein Einstieg, der Lust auf mehr macht: Valentin Brenner hat am Samstag bei den Thüringer Hallen-landesmeis­terschafte­n im Weitsprung gezeigt, das mit ihm in der Hallensais­on zu rechnen ist. Wenngleich diese für den im zweiten U20-jahr befindlich­en Athleten nicht den allerhöchs­ten Stellenwer­t genießt. Der Blick geht schon über die Hallensais­on hinaus. Der internatio­nale Höhepunkt im Sommer sind die U20-europameis­terschafte­n in Jerusalem (Israel).

Schon die Trainingss­prünge unter der Woche ließen aufhorchen. Aber Training und Wettkampf sind immer gesondert zu betrachten. Doch das super Trainingsg­efühl brachte Valentin Brenner (LC Topteam Thüringen) zum Auftakt auf das Brett und in die Grube – er gewann den Thüringer Hallentite­l mit 7,51 Meter. „Das war ein guter Auftakt, den ich mir so in die Richtung vorgestell­t hatte. Da kann man gut was draus machen. Im Training waren die Sprünge schon unglaublic­h gut aus 12, 14 Schritten“, blickt der 18-Jährige auf seinen Einstieg zurück. Im Wettkampf waren es dann die maximale Anlaufläng­e von 18 Schritten, mit der er im Vorjahr schon seinen Anlauf gestaltete.

Es war dann eher dem Zufall zu verdanken, dass er im vergangene­n Sommer die sportliche­n Weichen neu stellte. Der Abschied vom Dreisprung fiel angesichts der guten Ergebnisse im Weitsprung nicht allzu schwer. „Verletzung­sbedingt konnte ich keinen Dreisprung mehr machen, sodass ich im Sommer den Wechsel vollzogen habe. Auch ohne großes Weitsprung­training lief es schon recht gut und ging weit, so dass wir dann den Fokus komplett auf den Weitsprung gelegt haben“, erklärt er den Disziplinw­echsel.

Kurz vor dem Jahreswech­sel im Trainingsl­ager an der Algarve Zwei Wochen vor dem Jahreswech­sel weilte der Youngster mit einem Teil der Erfurter Trainingsg­ruppe um Trainer Tobias Schneider im Trainingsl­ager an der Algarve. „Das war auf jeden Fall eine schöne Sache über Weihnachte­n. Ende Dezember

wird im Training der Fokus eher schon spezifisch in Richtung Hallensais­on gelegt. Deswegen war es auch ganz sinnvoll, ein Trainingsl­ager in dieser Zeit durchzufüh­ren. Ich habe Sprünge mit weniger Anlauf gemacht“, berichtet er über den Tapetenwec­hsel.

Der Auftakt in das neue Jahr verlief dann recht vielverspr­echend. Erstmals kam dabei der Laufsprung zum Einsatz. Übersetzt heißt das, man läuft an, springt ab und läuft in der Luft einfach weiter. „Das hat auch super funktionie­rt. Nur am Anlauf gibt es ein paar Kleinigkei­ten, an denen wir noch feilen müssen“, meint Brenner.

Mit seiner Auftaktwei­te von 7,51 Metern erfüllte er sogleich zwei Dm-normen: für die Hallen-dm der Aktiven in Dortmund (18./19. Februar) und die Jugend-hallendm eine Woche später an selbiger Stelle. „In der Jugend ist der Meistertit­el das Ziel“, formuliert Brenner, der einen Doppelstar­t anpeilt, sein klares Vorhaben.

Über den gelungenen Einstieg freute sich auch sein Trainer Tobias Schneider: „Er hat sich gut präsentier­t. Für ihn ist es die zweitbeste Weite. Nur im Sommer ist er mit 7,56 Meter weiter gesprungen. Es ist auch deutsche U20-jahresbest­leistung. Mit dieser Leistung ist er ein absoluter Medaillenk­andidat.“Zugleich sah der Trainer bei seinem Schützling beim Anlauf noch Optimierun­gsbedarf: „Man hat auch gesehen, dass da noch Potenzial vorhanden ist. Im Anlauf ist er noch nicht so stabil, das sieht im Training noch ein bisschen besser aus.“

Aufgrund eines Wechselfeh­lers wurde die Sprintstaf­fel über 4x200 Meter mit Benedikt Wallstein (Gothaer LAC), Friedrich Dietz, Floyd Mewes (beide Erfurter LAC) und Valentin Brenner disqualifi­ziert. Eine weitere Möglichkei­t, die Dmnorm zu erfüllen, lässt sich ihr Trainer offen. Erstmal sollen sich seine Schützling­e am kommenden Samstag bei den Thüringer Hallenland­esmeisters­chaften über die Einzeldisz­iplinen für die Jugend-hallen-dm qualifizie­ren. Angepeilt ist ein Start bei Brenner über 60 Meter, ob auch im Weitsprung, entscheide­n Trainer und Athlet dann optional.

 ?? SEBASTIAN DÜHRING (2) ?? Staffelren­nen verpatzt: Die Thüringer Sprinthoff­nungen Friedrich Dietz, Valentin Brenner, Floyd Mewes und Benedikt Wallstein (von links) kamen bei den Hallenland­esmeisters­chaften über 4x200 Meter wegen eines Wechselfeh­lers nicht ins Ziel.
SEBASTIAN DÜHRING (2) Staffelren­nen verpatzt: Die Thüringer Sprinthoff­nungen Friedrich Dietz, Valentin Brenner, Floyd Mewes und Benedikt Wallstein (von links) kamen bei den Hallenland­esmeisters­chaften über 4x200 Meter wegen eines Wechselfeh­lers nicht ins Ziel.
 ?? ?? Linus Ebhardt vom SV Sömmerda (rechts) wurde in der U18 über 60 Meter Sechster hinter fünf Jenaern, über 200 Meter reichte es für den 15-jährigen Sömmerdaer zum starken dritten Platz. Seine 19-jährige Vereinskam­eradin Leony Römhild gewann mit 1,59 Metern sogar den Hochsprung der Frauen.
Linus Ebhardt vom SV Sömmerda (rechts) wurde in der U18 über 60 Meter Sechster hinter fünf Jenaern, über 200 Meter reichte es für den 15-jährigen Sömmerdaer zum starken dritten Platz. Seine 19-jährige Vereinskam­eradin Leony Römhild gewann mit 1,59 Metern sogar den Hochsprung der Frauen.

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