Abschied von Griechenlands letztem König
Hunderte Adlige erwiesen Konstantin II. in einer Athener Kathedrale die letzte Ehre
Athen. So viele Royals hat man in Athen noch nie gesehen: Zur Trauerfeier für den vor einer Woche verstorbenen Konstantin versammelten sich Hunderte Adlige aus zahlreichen europäischen Staaten in der Athener Kathedrale.
Am Montag wurde der ehemalige griechische König Konstantin II. beigesetzt. Die Beerdigung war der Schlussstrich unter eine Ära, die schon vor 48 Jahren zu Ende ging: die wechselvolle Geschichte der Monarchie in Griechenland – eine Staatsform, mit der die meisten Griechinnen und Griechen sich nicht anfreunden konnten.
An der Trauerfeier nahmen Adlige aus elf Staaten teil. Gesichtet wurden die Königspaare Dänemarks, Spaniens, Belgiens, Schwedens und der Niederlande. Großbritannien wurde von der Schwester des Königs Charles III., Prinzessin Anne, vertreten. Auch zahlreiche Thronfolger sowie andere Adlige aus Spanien, Luxemburg, Monaco und Mitglieder ehemaliger Königshäuser Europas, etwa aus Serbien,
Rumänien und Bulgarien, nahmen an der Trauerfeier teil, berichtete der staatliche Rundfunk.
Bei seiner Thronbesteigung 1964, mit 23 Jahren, war Konstantin II einer der jüngsten Monarchen Europas. Der damals noch unerfahrene junge Mann verwickelte sich schnell in Streitigkeiten mit der politischen Führung und beging einen fatalen politischen Fehler, als am 21. April 1967 in Griechenland eine Militärgruppe putschte: Er ließ sich mit den Putschisten fotografieren und billigte per Unterschrift die Bildung einer Militärregierung.
Er erklärte, er wollte damit einen Bürgerkrieg und ein Blutvergießen abwenden. Ein Gegenputsch, den er im Dezember 1967 organisiert hatte, scheiterte kläglich. Konstantin ging ins Exil. Viele Griechen haben ihm die Einmischung ins politische Leben und die anfängliche Duldung der Diktatur – bekannt als „Obristenjunta“(1967 bis 1974) – nie verziehen. hoe