Carsharing nur in Städten beliebt
Größter Anbieter sieht derzeit keine Chance für eine Ausweitung auf ländliche Regionen in Thüringen
Erfurt. Das Thüringer Verkehrsministerium befürwortet eine Ausweitung der Carsharing-angebote im ländlichen Raum – allerdings besteht wenig Aussicht auf eine Ausweitung. „Carsharing leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende, indem neue Mobilitätsangebote etabliert werden und der öffentliche Verkehrsraum entlastet wird“, sagte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums. Die Landesregierung würde es deshalb begrüßen, wenn die Angebote auch im ländlichen Raum verfügbar gemacht würden. Jedoch zeichnet sich eine solche Entwicklung nicht ab.
„In der Fläche funktioniert Carsharing aufgrund des lückenhaften Öpnv-angebots und weitreichender Pendlerverkehre nur eingeschränkt“, sagte eine Sprecherin des Carsharing-anbieters Teilauto auf Anfrage. Das Unternehmen plane nicht, im größeren Umfang in die ländlichen Regionen des Freistaats hinein zu expandieren. „Eine Erweiterung des Angebots über die
Bestandsräume hinaus ist derzeit nicht geplant“, sagte die Sprecherin. Derzeit gebe es Stationen des Unternehmens in Erfurt, Jena, Weimar, Gotha und Gera. Der in Leipzig ansässige Anbieter ist damit der größte Carsharing-anbieter in Thüringen.
Die Grundidee des Carsharings: Statt ein eigenes Auto zu besitzen, teilen sich mehrere Menschen Fahrzeuge, indem sie diese mieten. Dabei ist es anders als bei klassischen Autovermietern auch möglich,
Fahrzeuge nur kurze Strecken oder für kurze Zeiträume zu mieten. Damit ist das Konzept vor allem für Gelegenheitsfahrer interessant.
Nach Angaben des Verkehrsministeriums haben Gemeinden in Thüringen die Möglichkeit, bestimmte Parkflächen für Carsharing-anbieter zu reservieren. Dafür müssen sie von den Anbietern Sondernutzungsgebühren verlangen. Allerdings hätten die Gemeinde einen Ermessensspielraum, wie hoch diese Gebühren ausfallen.