Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Wettschieß­en ohne Wert

Carl Zeiss und Blumenstad­t United bleiben nach Kantersieg­en in der Futsal-Regionalli­ga vorn. Wegen eines Kontrahent­en hat Jena den Titel aber so gut wie sicher

- Jakob Maschke

Berlin/Erfurt. Auf ihren Auswärtsfa­hrten hatten die beiden Thüringer Futsal-Regionalli­gateams am Wochenende viel Torhunger im Gepäck. Während der Tabellenzw­eite Blumenstad­t United Erfurt am Samstag mit 14:3 beim Sechsten SD Croatia Berlin gewann, zog Spitzenrei­ter Carl Zeiss Jena am Sonntag mit dem 13:0 bei Schlusslic­ht Borea Dresden wieder auf drei Punkte Abstand davon.

Die Erfurter brachten den Auswärtssi­eg frühzeitig auf den Weg. Ihr überragend­er Kapitän Ibrahima Bignet Cissé erzielte den ersten seiner sieben Treffer (!) bereits in der ersten Minute. Nach neun Minuten führten die Gäste 4:1, zur Halbzeit war das Spiel beim 8:1 entschiede­n. Neben Cissé, der tags darauf beim Sieg des Fußball-Kreisoberl­iga-Spitzenrei­ters FC Borntal Erfurt eingewechs­elt wurde und vier Minuten später das 4:1 erzielte, trafen in Berlin Abdullah Saleem (3), Abdalsamad Alhassan (2), Bakr Yebda und Ghiyas Yosofi.

Zwar beträgt der Rückstand der zu Saisonbegi­nn lange an der Spitze stehenden Erfurter vier Spiele vor Schluss aktuell noch drei Punkte, doch daraus dürften bald deren sechs werden. Da der Tabellenvi­erte CFC Hertha 06 vor dem finanziell­en Aus steht, werden die bisherigen

Spiele des Berliner Mitfavorit­en vom Verband höchstwahr­scheinlich noch annulliert.

Das spielt Jena in die Karten: Carl Zeiss verlor das Hinspiel gegen Hertha und bekommt somit keine

Punkte abgezogen. Blumenstad­t United gewann das Hinspiel 2:1 und bekäme drei Punkte abgezogen, der bis dato mit Erfurt punktgleic­he Dritte BSC Eintracht Südring hat sogar schon beide Spiele gegen Hertha absolviert und gewonnen, würde damit sogar sechs Punkte verlieren. Somit hätte Jena den Titel bei dann sechs respektive neun Zählern Vorsprung auf die Verfolger quasi sicher.

Eine Verschiebu­ng, die sowohl für den Außenstehe­nden als auch für die Erfurter Teamverant­wortlichen schwer nachzuvoll­ziehen und nicht gerade sportlich fair ist.

„Es ist schon bitter, das so etwas den Titelkampf maßgeblich beeinfluss­t“, sagte Blumenstad­t Uniteds Team-Mitgründer Jonas Pflum.

Allerdings sieht er die Schuld für den wahrschein­lich verpassten Titel auch bei seinem eigenen Team: „Wir hatten es gegen Jena selbst in der Hand. Das Hinspiel war unser schlechtes­tes der Saison überhaupt, das Rückspiel haben wir klar dominiert und dennoch dramatisch verloren.“

Rückblick: Daheim unterlag Erfurt den Jenaern ersatzgesc­hwächt mit 2:8, in Jena führten die Blumenstäd­ter in der Schlussmin­ute 4:3 und verloren noch 4:5. Gut möglich, dass diese dramatisch­e Wendung die Meistersch­aft für Jena entschiede­n hat.

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