Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Grüne regen Coffeeshop­s in Erfurt an

Nach der Teil-Legalisier­ung von Cannabis fordert Jasper Robeck den nächsten Schritt

- Holger Wetzel

Erfurt. Die vom Bundestag beschlosse­ne Teil-Legalisier­ung von Cannabis ab dem 1. April sehen die Erfurter Grünen nur als einen ersten Schritt. Die Thüringer Landeshaup­tstadt solle sich nun als Modellregi­on bewerben, in der Cannabis kontrollie­rt etwa in CoffeeShop­s an Erwachsene verkauft werden kann, findet Grünen-Stadtrat Jasper Robeck.

Robeck forderte am Dienstag (26. März) die Stadtverwa­ltung auf, eine Bewerbung als Modellregi­on ergebnisof­fen zu prüfen. In diesen Regionen soll nach den Vorstellun­gen der Bundesregi­erung der Cannabis-Verkauf über lizenziert­e Fachgeschä­fte getestet werden.

Mehrere Städte, darunter Wiesbaden, München und Frankfurt am Main, hatten bereits im Vorjahr ihr Interesse bekundet, Modellregi­on zu werden.

Schwarzmar­kt könnte eingedämmt werden

„Erfurt könnte von der kontrollie­rten Abgabe, ob in Coffeeshop­s, speziellen Läden oder Apotheken, profitiere­n“, meint Jasper Robeck. Erfurt sei in der Vergangenh­eit immer wieder als Drogenumsc­hlagplatz in Erscheinun­g getreten.

„Mit der Modellregi­on könnte der Schwarzmar­kt weitergehe­nd eingedämmt und im Rahmen der wissenscha­ftlichen Begleitung tiefergehe­nde Erkenntnis­se gewonnen werden“, so Robeck. In der ThürinPoli­zei ger Landeshaup­tstadt gebe es naturgemäß eine hohe Nachfrage nach Cannabis. Jasper Robeck sieht in einer möglichen Modellregi­on aber auch wirtschaft­liche Vorteile. „Eine eventuelle gewerblich­e Produktion und ein gewerblich­er Vertrieb entspreche­nd des Gesetzes könnten in

Erfurt und Thüringen erfolgen“, sagt der Grünen-Stadtrat.

Die bereits beschlosse­ne Teil-Legalisier­ung von Cannabis wird von den Erfurter Grünen begrüßt. „Wir freuen uns auf den neuen Ansatz, der den Jugendschu­tz stärkt, den Schwarzmar­kt schwächt sowie

und Justiz entlastet“, betont Jasper Robeck. Er erwartet zudem eine Entlastung von Polizei und Justiz. Laut der Polizeilic­hen Kriminalst­atistik entfielen in Erfurt regelmäßig fünf Prozent des gesamten Straftaten­aufkommens auf CannabisDe­likte.

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OLIVER BERG / DPA / ARCHIV Soll es Coffee-Shops wie hier in Amsterdam, in denen auch Cannabis verkauft wird, künftig auch in Erfurt geben?

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