Thüringer Allgemeine (Erfurt)

„Problemkro­kodile“in Australien gefangen

Der vier Meter lange Herbie, einer der zwei Unruhestif­ter, hatte Anwohner und Tiere regelrecht gestalkt

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Berlin/Townsville. In Australien sind zwei gefährlich­e „Problemkro­kodile“den Rangern ins Netz gegangen. Die Jagd war zuvor mehrmals gescheiter­t. Besondere Sorge habe ein fast vier Meter langes Exemplar bereitet, das sich am Herbert River 125 Kilometer nördlich der Stadt Townsville auf Privatgrun­dstücken herumgetri­eben habe, teilte die Regionalre­gierung von Queensland am Dienstag mit.

Das auf den Namen Herbie getaufte Tier habe ihn und andere Anwohner sowie Haus- und Nutztiere regelrecht gestalkt, erklärte Lawrence Perticato, der daraufhin die Behörden informiert­e, dem Sender ABC.

So seien bereits mehrere Hühner eines Nachbarn dem Appetit des riesigen Krokodils zum Opfer gefallen, erzählte Perticato. „Ich habe mein ganzes Leben am Fluss gelebt und mich an Krokodile gewöhnt, und ich weiß, wann es gefährlich wird.“Er gehe normalerwe­ise oft im Fluss angeln, habe aber wegen der Gefahr nicht einmal mehr sein Boot ins Wasser lassen können. Die Behörden dankten ihm für den Hinweis und rückten mit Fallen an.

Eine zunächst im Fluss installier­te schwimmend­e Falle habe aber keinen Erfolg gebracht. Erst als eine Falle mit Köder am Flussufer installier­t wurde, sei Herbie schließlic­h am Sonntag ins Netz gegangen.

Auch ein anderes Krokodil, das sich wochenlang an einem Wehr des Ross River nahe Townsville herumtrieb, sei gezielt aus der Wildnis entfernt worden, hieß es weiter. Das drei Meter lange Reptil habe ebenfalls aufgrund seines auffällige­n Verhaltens eine Gefahr für die öffentlich­e Sicherheit dargestell­t.

Die Tiere sollen in einer Krokodilfa­rm oder einem Zoo untergebra­cht werden. „Die Leute müssen aber verstehen, dass die Entfernung dieser Krokodile den Herbert River oder den Ross River nicht sicherer macht“, sagte der Wildtierbe­auftragte Tony Frisby. Teile des tropischen Bundesstaa­tes Queensland werden wegen der vielen dort lebenden Salzwasser­krokodile „Croc Country“genannt. Die Menschen müssten in allen Wasserstra­ßen mit Krokodilen rechnen, auch wenn es dort keine Schilder gebe, betonte Frisby.

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DPA Salzwasser­krokodil Herbie lebt bald im Zoo.

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