Zweites Verfahren
bewege. Insbesondere die Vorstellungen Höckes „von Europa geben Anlass zur Sorge“, sagt Kemmerich.
Während die Reaktionen in Erfurt also gespalten sind, führt Voigt bereits am Morgen nach dem Fernsehduell schon wieder Gespräche in Berlin. Mit einigen Stunden Abstand zum Vorabend zeigt er sich zufrieden mit dem Verlauf des Abends, sagt dieser Zeitung: „Das ist ein Kampf um die Mitte Thüringens und das ist, glaube ich, gut gelungen, weil Demokratie Auseinandersetzung braucht.“
Dass es zu weiteren Diskussionen dieser oder ähnlicher Natur kommt, schließt er im Wahlkampf keinesfalls aus: „Wir werden diese Diskussionen im Wahlkampf jetzt an allen Ecken und Enden haben. Und ich werde diese Debatten führen.“Höcke hatte sich bereits im Vorfeld wohlwollend über weitere
AfD-Chef Björn Höcke muss sich in der kommenden Woche in Halle vor Gericht verantworten – und das jetzt auch in einem zweiten Verfahren. Das teilte das Landgericht Halle am Freitag mit. Höcke soll im Dezember vergangenen Jahres in Gera die verbotene Parole „Alles für Deutschland“dergestalt verwendet haben, dass er zunächst „Alles für“selbst ausgesprochen und anschließend das Publikum animiert habe, den zweiten Teil „Deutschland“zu rufen. red
Gespräche dieser Art geäußert. Am Donnerstagabend allerdings bleibt er zum Teil überraschend blass, als es um die Kernthemen seiner Partei geht – zum Beispiel die Migration. Zwischendurch verliert er nicht nur komplett den Faden, sondern räumt die Remigrationsdebatte komplett ab, indem er vorgibt, dass mit Remigration gemeint gewesen sei, dass Deutsche aus dem Ausland wieder zurück nach Deutschland kämen.
„Von ihrer Haltung zur Migration bis zur Duldung und Unterstützung von Rechtsextremen – die AfD ist an vielen Punkten zu kritisieren“, sagt Colette Boos-John, Landesvorsitzende des Verbandes der Familienunternehmer in Thüringen.
Sie schaut positiv auf das Gespräch zwischen Voigt und Höcke, denn es sei gelungen, was Voigt sich vorgenommen habe – und sie fordert andere Parteienvertreter auf, seinem Beispiel zu folgen: „Die Partei totschweigen zu wollen, wie es manche versuchen, hat der AfD eine völlig ungerechtfertigte Opferrolle