Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Vater und Sohn gewinnen vier Medaillen

Bei DM im Wildwasser-SUP holt KC Sömmerda zweimal Gold durch Julius Barth und zweimal Bronze durch Vater Henrik

- Jakob Maschke

Sömmerda. Als Henrik Barth am Sonntagabe­nd „mausetot“auf die Couch fiel, zeigte seine Uhr 20 Kilometer an. So viel war der Wettkampfl­eiter der 3. Deutschen Meistersch­aft im Wildwasser-Stand-UpPaddling (SUP) an den beiden Wettkampft­agen gelaufen. „Das war reichlich Stress, aber es hat sich gelohnt“, freute sich der Präsident des Kanu-Clubs (KC) Sömmerda über das gelungene Wochenende.

Dabei hatte der 49-Jährige nicht nur organisato­risch den Hut auf, sondern war auch einer der 45 Starterinn­en und Starter, die am Samstag zunächst auf der Sprintdist­anz um Medaillen kämpften. Allein gegen die Uhr geradewegs die Unstrut herunter, lautete das Motto. Dabei zeigt Barths Sohn Julius erneut eindrückli­ch, dass er in der jüngsten Disziplin des Wildwasser­rennsports in Deutschlan­d, das verglichen mit Tschechien, den USA oder Neuseeland SUP-Entwicklun­gsland ist, aktuell nicht zu besiegen ist. Mit riesigem Vorsprung gewann der 15-Jährige bei der Jugend/ Junioren den Titel und fuhr auch schneller als die Starter der Eliteklass­e (18 Jahre aufwärts).

Beim SV Concordia Erfurt konnte sich die Disziplin nicht etablieren Dort war Vater Henrik zwar einer der „Opas“, sicherte sich aber bei perfektem Wetter und dementspre­chend einigen Schaulusti­gen die Bronzemeda­ille. Seine Frau Susanne gehörte zu denjenigen, die kurzentsch­lossen noch meldeten. Sie holte wie Thomas Kühn, der als Sechster nur 1,1 Sekunden langsamer als sein Vereinsprä­sident war, und Irina Rusch jedoch keine Medaille für den KC Sömmerda. Außer den Sömmerdaer­n gab es keine Starter aus Thüringen. Beim SV Concordia Erfurt etwa habe man SUP zwar versucht zu etablieren, daraus sei aber nichts geworden, informiert­e Barth.

Am Sonntag stand dann die DMPremiere im Board-Cross mit 21 Teilnehmer­n an. Vier Sportler starteten gleichzeit­ig, mussten Hinderniss­e umfahren und sich in engen

Zweikämpfe­n auf dem Board halten. „Da gab es wie erwartet viel Action und einige Stürze, wobei es nur bei der ungefährli­chen Variante am Samstag einen verstaucht­en Fuß gab“, bilanziert­e Henrik Barth. Er selbst kam ins Finale, fuhr dort etwas zu forsch und machte ebenfalls mit dem kühlen Nass Bekanntsch­aft. Doch am Ende holte er erneut Bronze.

Barth hofft, dass es bald EM und WM im Wildwasser-SUP gibt

Julius Barth, der hofft, dass es im Wildwasser-SUP bald Europa- und Weltmeiste­rschaften geben wird und sich im Juni in Roudnice wieder mit den starken Tschechen messen will, war indes abermals nicht zu schlagen. Er war schlicht zu schnell dafür, großartig in Zweikämpfe verwickelt zu werden, und wurde wie letztes Jahr, als der KC Sömmerda schon die 2. Deutsche Meistersch­aft im Wildwasser-SUP ausgericht­et hatte, Doppelmeis­ter.

Am Ende gab es dann doch etwas Enttäuschu­ng: bei denjenigen, die wegen Verletzung­ssorgen auf den Start am Sonntag verzichtet hatten und sich den Wettkampf nur anschauten. Und bei denjenigen, die erst am Nachmittag zum Zuschauen eintrudelt­en und nur noch die fleißigen Sömmerdaer vorfanden, die dabei waren, alles aufzuräume­n. Da sammelte Henrik Barth weitere Kilometer. Und sagte sich dennoch: Jeder einzelne hat sich gelohnt

 ?? SASCHA FROMM (4) ?? Mann über Bord: Beim erstmals ausgetrage­nen Board-Cross waren Stürze vom SUP keine Seltenheit (links). Dennoch boten die Rennen auf der Unstrut auch idyllische Bilder (rechts). Julius Barth vom KC Sömmerda (Mitte oben) zeigte wie im letzten Jahr, dass ihm in der jüngsten Wildwasser­rennsporta­rt in Deutschlan­d aktuell keiner das Wasser reichen kann. Er gewann an beiden Tagen und war schneller als die Männer der Eliteklass­e, darunter sein Vater und Vereinsprä­sident Henrik Barth (Mitte unten).
SASCHA FROMM (4) Mann über Bord: Beim erstmals ausgetrage­nen Board-Cross waren Stürze vom SUP keine Seltenheit (links). Dennoch boten die Rennen auf der Unstrut auch idyllische Bilder (rechts). Julius Barth vom KC Sömmerda (Mitte oben) zeigte wie im letzten Jahr, dass ihm in der jüngsten Wildwasser­rennsporta­rt in Deutschlan­d aktuell keiner das Wasser reichen kann. Er gewann an beiden Tagen und war schneller als die Männer der Eliteklass­e, darunter sein Vater und Vereinsprä­sident Henrik Barth (Mitte unten).

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