Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Erfrorene Pflanzen: Das rät der Experte

Der Frost vor ein paar Wochen zeigt deutliche Spuren an Pflanzen. Verzweifel­n muss kein Gärtner, ist Erfurts Gartenamts­chef überzeugt

- Anja Derowski

Erfurt. „Es ist“, sagt Gartenamts­chef Sascha Döll, „ein erbärmlich­es Bild“. Und trifft damit wohl die Meinung der meisten Gärtner und Naturliebh­aber. All sie bangen derzeit um ihre Pflanzen und Bäume, Bauern gar um ihre Ernte. Denn der letzte Frost vor knapp zwei Wochen hat deutliche Spuren am Grün in Erfurt hinterlass­en.

„Bei den Bäumen sehen wir es vor allem bei den Walnüssen, Eschen und Platanen. Vieles davon ist schwarz. All die frischen Austriebe hat es erwischt“, so Sascha Döll. Auch Essigbäume sehen derzeit übel aus, doch sie werden als robust eingestuft. Normalerwe­ise werden die Eisheilige­n vom 11. bis 15. Mai befürchtet, doch in diesem Jahr kam die kalte Nacht viel eher. In Erfurt selbst lag die Temperatur bei 3 bis 4 Grad, im Umland um den Gefrierpun­kt. So mancher in der Frühschich­t musste am Auto die Scheibe freikratze­n.

Hoffnung in schlafende­n Augen

Und nun? Ist das Grün hinüber? Sascha Döll beantworte­t das mit einem klaren Nein. In den sogenannte­n schlafende­n Augen, also da, wo noch Knospen drin versteckt sind, stecke die Hoffnung. Die Pflanzen waren nach dem Frost in eine Art Notmodus gegangen und nun treiben sie allmählich wieder Grün aus. Apfel- und Birnenbäum­e würden ohnehin „ein bisschen was aushalten“.

„Haben Sie Geduld, auch wenn es gerade nicht so schön aussieht. Also nicht gleich zur Kettensäge greifen. Ein Großteil wird wieder kommen“, betont Sascha Döll.

Massive Schäden am städtische­n Grün muss das Garten- und Friedhofsa­mt nicht verzeichne­n. Im städtische­n Grün wird bei der Gestaltung stets darauf geachtet, eine den Jahreszeit­en angepasste Bepflanzun­g auf die Beete zu setzen. So kommen zuerst die Tulpen und Zwiebeln ins Beet, dann die Frühjahrsb­epflanzung und später die Sommerbepf­lanzung.

Was den Gärtnern außerdem Kopfzerbre­chen bereitet, ist der Buchsbaumz­ünsler. Zahlreiche Hecken und einzelne Pflanzen sind eingegange­n, da hilft tatsächlic­h meist nur die Entsorgung auf dem Wertstoffh­of oder im Grüncontai­ner.

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