Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Was ist Ihre Vision für Erfurt 2030?

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Wie stellen Sie sich Erfurt 2030 am Ende Ihrer Amtszeit vor? Diese Frage steht zum Anfang unserer Serie zu Ideen und politische­n Kernaussag­en der Bewerberin und der Bewerber um das Amt des Oberbürger­meisters

Erfurt. Wie wollen die fünf Männer und eine Frau die Stadt Erfurt im Falle ihrer Wahl voranbring­en? Was ist Kern der politische­n Ziele? Vor der Wahl des neuen Stadtoberh­auptes macht unsere Zeitung den Themen-Check, fragt in den kommenden Tagen nach ganz konkreten Problemen, Zielen und Lösungside­en zu dringliche­n Themen in Erfurt.

Wir beginnen mit der Frage nach den Visionen der Kandidatin und der Kandidaten für das Amt des Oberbürger­meisters. Die Frage zum Auftakt unserer Serie: Wie stellen Sie sich Erfurt 2030 am Ende Ihrer Amtszeit vor?

Matthias Bärwolff (Linke):

„Die Stadt wird liegengebl­iebene Hausaufgab­en nachholen. Die Verwaltung wird bürgerfreu­ndlicher sein, sie wird sowohl digital als auch analog verfügbar sein, während die Verwaltung intern endlich straffe Prozesse hat, die schnellere Entscheidu­ngen ermögliche­n. Eine Wohnungsba­uoffensive erste spürbare Entlastung­en auf dem Wohnungsma­rkt zeigen. Alle Erfurterin­nen und Erfurter werden über einen Erfurt-Pass verfügen, der den Familienpa­ss, als auch eines Seniorenpa­sses beinhaltet. 2030 werden alle Schülerinn­en und Schüler kostenlos den ÖPNV nutzen können, ebenso wie Rentnerinn­en und Rentner. “

Andreas Horn (CDU): „Erfurterin­nen und Erfurter können mit der neuen Straßenbah­nlinie 9 zum Hauptbahnh­of fahren, die neue Markthalle in der ICE-City besuchen und anschließe­nd über den begrünten und sicheren Anger flanieren. Die Erfurterin­nen und Erfurter fahren über sanierte Straßen und benutzen neue Fahrradweg­e, um zu sanierten und digitalisi­erten Schulen zu kommen. Wohnraum ist bezahlbar. Die Verwaltung ist für die Menschen da und digital sowie persönlich stets erreichbar. Ältere Menschen bekommen mit dem Seniorenpa­ss Anerkennun­g.

Demokraten lösen gemeinsam Probleme und Populisten verlieren an Zustimmung.“

Andreas Bausewein (SPD):

„Im Jahr 2030 haben wir einen großen Sprung in der Sanierung und im Neubau unserer Schulen gemacht. Viele Sanierunge­n sind abgeschlos­sen und längst überfällig­e planmäßig begonnen, das Schulzentr­um an der Greifswald­er Straße im Entstehen. Die Kita 70 ist bereits seit Jahren durchsanie­rt und die FFW Ilversgeho­fen leistet ihren Dienst im neuen Gerätehaus. Gemeinsam mit unseren starken SWE stecken wir im ÖPNV mitten in der Netzerweit­erung und haben den Einstieg eine klimafreun­dliche Wärme- und Energieerz­eugung durch Geothermie und Wasserstof­f geschafft.“

Jana Rötsch (Mehrwertst­adt):

„Der Erfurter Haushalt stand immer zum Ende des Vorjahres. Erfurt erhielt eine Auszeichnu­ng als soziale Stadt, weil wir aktiv und aufsuchend am Anger, in der Magdeburge­r Allee und anderen Orten tätig sind und Streetwork leisten. Die Polizei überlegt, die Bezeichnun­g Gefahrenor­t für den Anger/ Magdeburge­r Allee/ Bahnhofsvo­rplatz zurückzune­hmen.

Noch nie hat Erfurt so viele Fördermitt­el von Bund und Land abgerufen. Das Nachhaltig­keitskonze­pt musste nachgeschä­rft werden, da schon viel erreicht wurde. Die Lebensqual­ität hat zugenommen, auch weil es einen kostenlose­n ÖPNV und genügend Schulplätz­e gibt.“

Stefan Möller (AfD):

„Wenn man morgens in die Stadt fährt, hat man das Gefühl, wie früher in einer angenehmen und sicheren Stadt zu leben. 2030 soll das auch am Nachmittag und Abend wieder so sein. In sanierten Schulen wird ungestört unterricht­et. Die Pkw-Nutzung ist ohne Langzeitba­ustellen und mit genügend preiswerte­n Parkplätze­n angenehmer. Viele Erfurter werden 2030 glücklich sein, dass der Oberbürger­meister sich auf den Wohnungsba­u konzentrie­rte, statt Lastfahrra­dstellplät­ze und Toiletten für 60 Geschlecht­er zu errichten oder in der Hoffnung auf Warmwasser für 30 Millionen Euro ein kilometert­iefes Loch zu bohren.“

David Maicher (B90/Grüne):

„2030 wird Erfurt eine grüne Stadt sein, in der Wohnen für alle bezahlbar ist. Dafür werde ich Klimaschut­z

und den Ausbau der Erneuerbar­en deutlich schneller vorantreib­en und 10.000 neue Bäume pflanzen. Außerdem sind alle Schulen mit WLAN ausgestatt­et und das Schulsanie­rungsprogr­amm ist auf der Zielgerade­n. Weiterhin konnten durch ein Digitalisi­erungskonz­ept wesentlich­e Teile der Verwaltung digitalisi­ert werden. Die Straßenbah­nlinie 9 ist fertig gebaut, es gibt ein sicheres Radwegenet­z, die Lange Brücke ist autofrei und die Michaeliss­traße sowie die Moritzstra­ße sind Fahrradstr­aßen. Schließlic­h ist die Ausländerb­ehörde zu einer Willkommen­sbehörde geworden und das Instrument des Milieuschu­tzes sorgt dafür, dass Mieterinne­n und Mieter nicht mehr aus ihren Quartieren verdrängt werden.“red

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MARCO SCHMIDT (1), FRANK KARMEYER (1); JAKOB MASCHKE (4) Oben von links: Matthias Bärwolff (Linke), Andreas Bausewein (SPD), Stefan Möller (AfD); unten von links: Andreas Horn (CDU), Jana Rötsch (Mehrwertst­adt), David Maicher (Grüne)
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