Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Isländisch­er Tenor singt im Erfurter Dom

Für die „30. Internatio­nalen Orgelkonze­rte“hat sich der Domorganis­t etwas Besonderes einfallen lassen

- Anja Derowski

Erfurt. Besuch aus dem hohen Norden gibt es zur Eröffnung der „30. Internatio­nalen Orgelkonze­rte“im Dom. Der isländisch­e Opern- und Konzertsän­ger Benedikt Kristjánss­on tritt auf. Kein reines Orgelkonze­rt, das ist ein Novum. Domorganis­t Silvius v. Kessel begrüßt stattdesse­n den herausrage­nden, weltbekann­ten jungen Bachsänger Benedikt Kristjánss­on, um zusammen mit ihm und den jungen renommiert­en Musikerinn­en Simone Drescher (Cello) und Carla Marrero Martinez (Violine) im Dom ein besonderes Konzert erklingen zu lassen.

Der Isländer, der mittlerwei­le in Berlin lebt, ist für seine Interpreta­tion von Werken der Barockmusi­k berühmt und trat auch schon bei den Thüringer Bachwochen auf.

Isländisch­e gregoriani­sche Weise

Zu Beginn des Konzertes am Samstag, 25. Mai um 19.30 Uhr, wird Benedikt Kristjánss­on eine isländisch­e gregoriani­sche Weise solistisch, ohne jede instrument­ale Begleitung, singen. Des Weiteren wird er bei drei isländisch­en Gesängen (Jon Leifs) vom Domorganis­ten begleitet.

Auch die Cellistin Simone wird solistisch spielen („In memoriam Johann Sebastian Bach“von Valentin Silvestrov), und einen BachChoral in Begleitung des Domorganis­ten.

Das berühmte „Air“von Johann Sebastian Bach erklingt in einer Bearbeitun­g für Violine (Carla Marrero Martinez) und Orgel. Auch erklingt ein Solowerk für Violine (Passacagli­a von Franz Biber). Zudem werden alle zusammen einige Arien aus Bach-Kantaten musizieren. „Und dann, es handelt sich schließlic­h um die Eröffnung der „30. Internatio­nalen Orgelkonze­rte“, wird der Domorganis­t eine große Improvisat­ion über einige der musikalisc­hen Themen spielen, die vorher im Konzert erklungen sind“, verrät Silvius v. Kessel augenzwink­ernd. Zugleich ist die Eröffnung eine Benefizver­anstaltung für den

Verein „Yehudi Menuhin Live Music Now Weimar“. Das Anliegen des Vereins ist es, Musik „live“zu Menschen zu bringen, die aufgrund ihrer Lebensumst­ände, körperlich­er Gebrechen oder fehlender Möglichkei­ten nicht in Konzerte kommen können. Junge talentiert­e MusikerInn­en spielen kostenfrei­e Konzerte in ganz Thüringen und bringen Trost, Heilung und Freude, beispielsw­eise in Seniorenei­nrichtunge­n, Förderschu­len, Gefängniss­en und Hospizen.

Des Weiteren ist es ein Benefizkon­zert zugunsten des neuen Zentralspi­eltisches der Orgeln im Erfurter Dom, der solche Konzert-Formate erst möglich macht. Während der internatio­nalen Konzertrei­he werden der spanische Organist der berühmten Kirche „Sagrada Familia“in Barcelona, Juan de la Rubia, zu Gast sein. Und der junge italienisc­he Organist Nicola Procaccini, der seit kurzem an der Hochschule für Musik in Weimar Orgel unterricht­et. Sein Kollege, Martin Sturm, Orgelprofe­ssor in Weimar, wird ebenso spielen. Und Jennifer Chou aus Melbourne (Australien) und der Orgelimpro­visations-Professor Thomas Lennartz aus Leipzig.

Die Konzerte finden bis Mitte Juli im Dom statt, im August geht es dann wegen der Domstufenf­estspiele in der Cruciskirc­he Erfurt weiter. Dort spielen dann Theophil Heinke (Trost-Orgel Waltershau­sen) und der Teenager-Organist und JungStuden­t Jan Liebermann (Frankfurt a.M.). Domorganis­t Silvius v. Kessel beschließt dann diese Reihe mit einem Orgelkonze­rt am Samstag, 24. August in der Cruciskirc­he.

Das Konzert am 25. Mai dauert in etwa 75 Minuten. Der Eintritt ist frei, stattdesse­n gibt es eine Kollekte am Ausgang für die oben genannten Zwecke.

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ANDREAS LABES Gesang statt Orgel: Benedikt Kristjánss­on eröffnet die Konzertrei­he.

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