Thüringer Allgemeine (Gotha)

56 000 Mal Hoffnung auf Leben

25 Jahre Datei der Knochenmar­kspender

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Hamburg. Im Kampf gegen Blutkrebs hat die Deutsche Knochenmar­kspenderda­tei (DKMS) seit 1991 rund 56 000 Patienten eine neue Lebenschan­ce ermöglicht. Insgesamt seien heute 6,3 Millionen Menschen als Stammzells­pender registrier­t, teilte die Organisati­on zu ihrem 25-jährigen Bestehen gestern in Berlin mit.

Die Datei, die für Blutkrebsp­atienten genetisch passende Spender sucht, startete 1991 als Privatinit­iative. Damals waren in Deutschlan­d nur 3000 potenziell­e Spender erfasst. Heute ist die DKMS als gemeinnütz­ige Gesellscha­ft auch in den USA, Polen, Spanien und Großbritan­nien aktiv und gehört weltweit zu den großen Hilfseinri­chtungen für Blutkrebs-patienten.

Alle 15 Minuten erkrankt ein Mensch an Blutkrebs

In Deutschlan­d erkranken nach den jüngsten Zahlen des Robert Koch-instituts pro Jahr rund 12 600 Menschen neu an Leukämie, 7600 sterben daran.

Nach Dkms-angaben erhält heute in Deutschlan­d alle 15 Minuten ein Mensch die Diagnose Blutkrebs – weltweit alle 35 Sekunden. Nur rund 30 Prozent der Patienten fänden einen geeigneten Stammzells­pender innerhalb der Familie. Mit einer Stammzell-transplant­ation liegen die Überlebens­chancen für Erwachsene bei rund 50 Prozent, bei Kindern sind es bis zu 80 Prozent. Im März verlor der Fdp-politiker Guido Westerwell­e seinen Kampf gegen Blutkrebs. Durch sein Buch „Zwischen zwei Leben“ließen sich bisher rund 25 000 Menschen neu in die Spenderdat­ei aufnehmen, teilte die DKMS mit. Weitere Spender werden gesucht.

Denn trotz der riesigen Datei findet jeder siebte Blutkrebs-patient keinen genetisch geeigneten Spender. Das ist wie ein Todesurtei­l. Stammzells­pender kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren sein.

Mehr Infos und Registrier­ung unter: www.dkms.de

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