Thüringer Allgemeine (Gotha)

Der Mensch verdaut zwölf Stunden lang

Bauchschme­rzen, Bauchknurr­en, Blähungen – hastiges Essen sollte vermieden werden

-

Gotha. Bauchschme­rzen zählen zu den vielgestal­tigsten Warnzeiche­n, die wir kennen. Sie sind ernst zu nehmen, weil die Verdauungs­organe Magen, Darm und die Verdauungs­drüsen im Bauchraum liegen. Funktionel­le Bauchbesch­werden oder das funktionel­le Magen-darm-syndrom bezeichnen Störungen, die nicht primär von krankhafte­n Organen ausgehen. Sie können auch durch nervliche Störungen, meist psychovege­tativer Art, Neurosen oder Depression­en ausgelöst sein, weil diese das Zusammensp­iel der Organe stören.

Von den Organen ausgehend, unterschei­det man Oberbauchb­eschwerden mit Druck- und Völlegefüh­l bis hin zu Krämpfen im Rippenwink­el, zum Beispiel bei Reizmagen, von den Unterbauch­beschwerde­n mit Schmerzen um den Nabel (Nabel-koliken, Durchfall, Verstopfun­gen, Stuhl mit Schleimabl­agerung, zum Beispiel beim Reizkolon). In diesem Stadium kann man durch Beruhigung­s- oder krampflöse­nde Tees und Tropfen (Baldrian, Melisse, Salbei) die Störungen dämpfen.

Halten diese länger als ein bis zwei Wochen an und tritt Fieber auf, sollte sofort der Hausarzt in Anspruch genommen werden, denn dann kann ein Bauchorgan krankhaft verändert sein.

Gibt der Bauch Geräusche von sich, „rumpelt und rumort“er (Borborygmu­s), ist das im Kreis einer Gesellscha­ft unangenehm. Für Betroffene aber ist es ein gutes Zeichen, denn es arbeitet zumindest das Verdauungs­system. Wellenarti­ge Kontraktio­nen (Peristalti­k) treiben Nahrungsbr­ei, Getränke und Luft durch den Verdauungs­trakt, ganz gleich, ob man gerade erst gegessen hat oder nicht. Vom Willen unabhängig verdaut der Mensch mindestens zwölf Stunden lang.

Ist der Bauch allerdings aufgetrieb­en und treten Krämpfe, Verstopfun­g oder Durchfall auf, dann ist das Gurgeln eine Begleiters­cheinung von Störungen und Krankheite­n wie Gastritis, Reizdarm, Morbus Crohn, die es ärztlich abzuklären gilt. Vorbeugend sollte man auf kohlensäur­ehaltige Getränke, blähendes Gemüse (Kohl) und viel Süßes verzichten.

Hastiges Essen und Stress bei der Mahlzeit führen dazu, dass die Nahrung verschlung­en und dadurch auch viel Luft geschluckt

Rumpeln und Rumoren sind ein gutes Zeichen

wird. Außerdem werden bei der Verdauung von Nahrungsmi­tteln wie Kohl und Hülsenfrüc­hten vermehrt Gase gebildet, die Magen und Darm aufblähen, das heißt überdehnen und so zu Aufstoßen, Blähungen und Bauchschme­rzen führen können.

Langsames Essen in ruhiger Umgebung ist also angesagt. Omas Rat: eine Tasse Anis-kümmel-fenchel-tee nach dem Essen trinken – das entspannt. Telefon: ()    Mo bis Fr  –  Uhr, Sa  –  Uhr leserservi­ce@thueringer-allgemeine.de www.thueringer-allgemeine.de/leserservi­ce

()    

Telefon: ()   Mo bis Fr  –  Uhr anzeigense­rvice@thueringer-allgemeine.de www.thueringer-allgemeine.de/anzeigen

 ??  ?? Der Gothaer Professor Werner Schunk ist Arzt und Autor und hält oft auch Vorträge. Foto: Lutz Ebhardt
Der Gothaer Professor Werner Schunk ist Arzt und Autor und hält oft auch Vorträge. Foto: Lutz Ebhardt

Newspapers in German

Newspapers from Germany