Sorgen um Gesundheit nach Gullideckel-flug
Bei aller Monaco-liebe: Der Trainingsunfall von Button hat die Sicherheitsdebatte in der Formel 1 neu entfacht
Schach auf Grönland! Auch das gibt es. In Nuuk, der mit 17 000 Einwohnern größten Stadt der größten Insel der Welt, hat der isländische Klub Hrokurinn in diesen Tagen ein Schachfestival organisiert, dessen Höhepunkt ein Schnellschach-match zwischen dem einstigen Wm-kandidaten Nigel Short und dem Isländer Johan Hjartarsson war. Short gewann den Wettkampf knapp mit 4:3. In folgender Stellung fand er mit den weißen Steinen eine zwingende Fortsetzung, mit der er einen schnellen Mattangriff einleiten konnte. Auflösung vom 21. Mai: Nach dem einfachen 1. Lxf6 gab Schwarz schon auf. Es droht 2. Sh5 nebst 3. Sxf6+ oder auch 3. Dh6. Schwarz kann nicht alles abwehren. Monte Carlo. Die Liebe zum gefährlichen Straßenkurs von Monaco konnte die ernsthafte Sorge um Leib und Leben auch nicht mehr verdecken. Nach dem Gullideckel-schreck fühlen sich die Befürworter eines Cockpitschutzes in der Formel 1 bestärkt. Dass durch den herumfliegenden Kanaldeckel nichts Schlimmeres passierte, als bloß zwei platte Reifen und ein paar Schäden am Wagen von Jenson Button, war pures Glück.
„Es ist nie akzeptabel, wenn so etwas passiert“, betonte Fernando Alonso: „Wir müssen sicherstellen, dass wir das Risiko zwischen uns allen und in dem Sport auf das Minimum reduzieren.“Er hatte sich schon nach seinem Unfall beim Auftakt in Australien für ein entsprechendes System ausgesprochen, selbst wenn es einen schnellen Ausstieg erschweren könnte.
Sein Mclaren-teamkollege Jenson Button war es, der beim Training zum Klassiker von dem herumfliegenden Teil getroffen wurde. Genauer: Sein Auto, Button kam mit dem Schrecken davon, weil die Abdeckung nicht allzuhoch flog. „Jenson hatte Glück, dass er unverletzt blieb“, meinte Teamchef Eric Boullier.
Wäre die Platte höher geflogen, es hätte Schreckliches passieren können. Sie wurde fixiert und festgeschweißt. Am Freitag glänzten die Nähte noch silbern.
Nach wie vor sind die Cockpits offen und damit der größte Gefahrenpunkt der Autos. 2017 ist ein spezieller Schutz geplant. Halo (Heiligenschein) ist das eine System, entwickelt von Mercedes. Ein ringförmiger Bügel, der sich praktisch über den Helm des Piloten spannt. Mittig wird er an einer vertikalen Strebe fixiert. Der Aeroscreen ist die von Red Bull entwickelte Variante, eine Art Windschutzscheibe.
Trümmer- oder Wagenteile, Stahlfelder oder Reifen können auf jeder Strecke zu (tödlichen) Geschossen werden. Gullideckel nicht. In Monaco schon. Gefahren wird auf normalen Straßen, hergerichtet durch Leitplanken zum faszinierendsten, aber womöglich auch zum gefährlichsten Kurs in der Formel 1. dpa
Gefährlichster Kurs im Formel-1-zirkus
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Formel--grand-prix in Monaco, Sonntag Uhr, RTL und Sky live