Der nächste Coup der Doping-fahnder
23 Sportler bei Nachkontrollen positiv getestet
Lausanne. 70 Tage vor den Sommerspielen in Rio hat das Internationale Olympische Komitee für das nächste Doping-beben gesorgt: In einer zweiten Welle wurden bei Nachkontrollen insgesamt 23 Sportler von London 2012 und ein weiterer Teilnehmer von Peking 2008 positiv getestet, womit sich die Anzahl der verdächtigen Sportler innerhalb von zehn Tagen auf 55 Athleten erhöhte. „Die Nachkontrollen zeigen unsere Entschlossenheit im Kampf gegen Doping“, sagte Ioc-präsident Thomas Bach und ergänzte: „Wir wollen die Doper von den Olympischen Spielen in Rio fernhalten.“
Namen nannte das IOC nicht, zumal es sich in allen Fällen zunächst um die A-probe handelt. Die nationalen Verbände werden im nächsten Schritt über mögliche Fälle informiert. Bei der ersten Auslese vor einer Woche, als 31 Sportler bei Nachtests zu den Spielen 2008 positiv getestet worden waren, hatte kein deutscher Athlet Post erhalten. Wohl aber 14 russische Sportler, darunter offenbar auch zehn Medaillengewinner. Eine davon war Hochsprung-olympiasiegerin Anna Tschitscherowa, wie ihr Trainer bekanntgab.
Damit müssen vor den Riospielen die Ergebnislisten eifrig umgeschrieben werden. Die Bproben und mögliche Urteile sollen schnell abgewickelt werden, so Bach: „Ich habe bereits eine Disziplinarkommission benannt, die mit der Befugnis ausgestattet ist, Entscheidungen im Sinne des IOC herbeizuführen.“
Leichtathletik entscheidet bis 17. Juni über Russland
Von den Spielen in London wurden 265 Proben mit verfeinerten Analyseverfahren erneut untersucht, was offensichtlich ein voller Erfolg war. Auf welche Mittel neu getestet wurde, ließ das IOC aus taktischen Gründen offen.es kündigte an, weitere Tests durchzuführen, so dass sich die Zahl verdächtiger Sportler erhöhen kann.
Das Thema Doping dürfte im Vorfeld der Spiele von Rio das vorherrschende Thema bleiben, zumal auch in der Causa Russland noch wichtige Entscheidungen anstehen. Am 17. Juni will der Leichtathletik-weltverband entscheiden, ob der Ausschluss russischer Sportler auch für die Sommerspiele von Rio aufrechterhalten wird. dpa