Hannover, wir kommen
21 Sportler des Bodelschwingh-hofs Mechterstädt nehmen an den Nationalen Spielen der Special Olympics teil
Gotha. Es ist der sportliche Höhepunkt im Jahr des Bodelschwingh-hofes Mechterstädt (BHM): die Nationalen Spiele der Special Olympics 2016 in Hannover. Insgesamt fahren 21 Sportler und fünf Trainer zu den Wettkämpfen in Niedersachsens Landeshauptstadt. Dort wollen sie vom 6. bis 11. Juni Bestleistungen zeigen. Schon am Mittwoch wurden die Sportler offiziell verabschiedet.
Fördergelder kommen gerade recht
Es gibt viel Applaus und noch mehr Glückwünsche für die Athleten bei der Sitzung der Sparte Rehasport, einem Unterverein des BHM. Ort des Geschehens ist die Werkstatt für behinderte Menschen in Gothas Rudloffstraße 13.
Michael Sieber ist Sporttherapeut vom BHM und gibt einen kurzen Rückblick auf das abgelaufene Sportjahr 2015. Von 14 Wettkämpfen konnten 84 Athleten 18 Bronze-, 23 Silber- und 34 Goldmedaillen mit nach Hause bringen. Einige dieser Erfolge wurden sogar bei der jüngsten Sportgala des Landkreises gewürdigt und geehrt. „Das finde ich nicht selbstverständlich, dass ihr mit eurer Leistung auf eine Stufe mit nicht behinderten Sportlern gestellt werdet. Ihr habt mit eurem Ehrgeiz geschafft, dass ihr anerkannt werdet. Das ist für mich Inklusion pur“, findet Michael Sieber.
Bei den kommenden Nationalen Spielen der Special Olympics starten die Bhm-sportler in vier Sportarten. Mit dem Einzelkämpfer Max Schlegel im Kraftdreikampf fahren das Bowlingteam sowie die Tischtennis- und Handballmannschaft nach Hannover. Bei den beiden vergangenen Spielen in München und in Düsseldorf schafften es die Handballer jeweils auf den zweiten Platz. „Dieses Jahr hätten wir schon gerne Gold! Zuerst müssen wir die Vorrundenspiele überstehen und dann schauen wir mal wie es läuft. Aber wir sind gut vorbereitet und werden unser Bestes geben“, sagt Kreisläufer Patrick Schwab.
Im sonst so vielversprechenden Radsport geht der BHM in diesem Jahr nicht an den Start. Rennradlerin Katrin Reichenbach – bei der Sportgala des Landkreises zur Sportlerin des Jahres 2015 gewählt – ist leider verletzt.
Sieber erklärt, dass die Athleten im Hotel untergebracht sind und zu den Wettkämpfen gefahren werden. Das kostet Geld. Gut für den Verein, dass zur Verabschiedung Vertreter des Rotary Clubs Gotha und der Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha vor Ort sind und eine gemeinsame Förderung über 2000 Euro im Gepäck haben.
„Dieses Geld brauchen wir dringend für Hannover“, so Sieber. Er freut sich aber nicht nur über die Unterstützung, sondern auch, dass die Geldgeber persönlich vor Ort und stets an den Sportlern und deren Ergebnissen interessiert sind. Für den Gothaer Rotary-präsidenten, Manfred Vitt, liegt das auf der Hand: „Es ist schwer, sinnvoll Geld zu verschenken. Diese Sache ist einfach ehrlich. Wenn mir hier jemand die Hand schüttelt, mich anlächelt und sich bedankt, dann sehe ich, dass das nicht gespielt ist. Es ist ehrlicher Dank.“