Die AFD muss nach den Regeln der Demokratie entzaubert werden
Eine Diskussion über Muslime, Moscheebau und Parteien, die sich immer mehr vom Volk entfernen
Zu „Afd-spitze bricht Treffen mit Islam-vertretern im Streit ab“(TA vom 24. Mai): Seien wir einmal ehrlich: Etwas anderes als einen Eklat beim Treffen der AFD mit dem Zentralrat der Muslime in Berlin hat doch niemand erwartet. „The Show must go on“, diesem Motto ordnet die AFD alles und alle unter. Das ist wie bei einem schlechten Krimi, bei dem man schon nach kurzer Zeit weiß, wer der Mörder ist. Frau Petry entrüstet sich, dass der Zentralrat gefordert habe, das demokratisch beschlossene Afd-parteiprogramm zurückzunehmen. Das genau ist das Problem: Unsinn bleibt Unsinn, selbst wenn er mit Mehrheit beschlossen wurde. Er wird dadurch sogar noch schlimmer, denn eine Mehrheit hat den Unsinn nicht bemerkt oder wollte ihn sogar.
Olaf Meyer-rühle, Greiz So fängt es an – und wo hört es auf? Bei dem ganzen Multikulti werden die Deutschen bald in der Minderzahl sein.
Ich habe nichts gegen Ausländer, aber es kann nicht sein, dass wir einfach überrannt werden
Eins darf man nicht vergessen, wenn ich bei den Muslimen eine Kirche baue, steinigen sie mich. Siehe Türkei. Die Muslime wollten schon jeher die Weltherrschaft übernehmen. Wer das nicht sieht, ist blind. Wenn ich mich bei denen nicht anpasse, habe ich schon verloren, also bitte, müssen die das hier auch. Arno Spört, Weimar-schöndorf
Furcht vor Überfremdung
Zur politischen Situation in Deutschland: Es bleibt schwierig. Der Politiker Dieter Wiefelspütz warnte vor einigen Jahren im TV: „Wenn wir uns nicht beeilen, deckt das Volk uns das Dach ab.“Wie wahr – und was nun?
Deutlicher, als es die Pegida demonstriert, können es unsere Parteien wohl nicht gesagt bekommen. Klug reden, wie es die Opposition tut, kann wohl jeder. Doch das Regieren ist da viel schwieriger. Es gilt, Lösungen zu realisieren. Die AFD muss nach den Regeln der Demokratie entzaubert werden. Den Klassenkampf der NPD gilt es zu beenden, wie seinerzeit bei der KPD. Das Flüchtlingsproblem ist europafähig zu lösen, indem man deutsche Lockangebote reduziert. Das Atommüll-endlager darf wegen der Standortsuche nicht auf den St. Nimmerleinstag verschoben werden.
Das allein sind schon genug Baustellen für unsere Regierung. Nicht weniger wichtig wird die ideologische Klarstellung sein, auch den Islam einbinden zu wollen, wie alle anderen religiösen Bekenntnisse. Wer stößt sich heute noch an der Vielzahl von Sekten, wie zum Beispiel an den Zeugen Jehovas, die ja unsere Staatlichkeit ihrem Glaubensmonopol unterordnet hat.
Pegida und AFD verbarrikadieren sich in der Furcht vor Überfremdung, Zitat „Es kämen Hunderte von Millionen“. Dabei zählen wir ja selbst nur 80 Millionen. So wird diese Argumentation nur zur Lächerlichkeit. Die vergangene DDR prämierte Geburtenfreundlichkeit mit Waschmaschinen, Geld und Fertighäusern. Oder sollte wie in China eine Kinderzahl von einem Oberstudienrat werden?
Unsere Parteien müssen schon aus Selbsterhaltungswillen sichtbar konstruktiver werden und nicht nur reden.
Anselm Daniel, Erfurt vorgeschrieben
Teures Unterfangen
Ebenfalls zur politischen Situation in Deutschland: Da wird zu den Themen Flüchtlinge und deutsches Sozialsystem Gut-menschen-tratsch verbreitet. Dabei wissen alle: Die sogenannte Integration beginnt schon mit Arbeit. Mehr als 25 Prozent fallen am Ende total durch, bleiben immer auf Stütze angewiesen, haben aber auch kein großes Interesse an allem, schon gar nicht an der Sprache hier. Was das dann alles über 50 und mehr Jahre kostet, das wird durch keine Sozialabgaben irgendwie kompensiert. Von einer Geldzufuhr für bestehende Altlasten der Sozialsysteme wie das dauernd von Politikern uns eingebläut wird, kann sowieso keine Rede sein.
Konrad Dippold, Scheßlitz