Drei auffällige Gestirne für die Astronomen
Himmelsgucker können in diesem Monat drei Planeten besonders gut sehen
Berlin. Drei helle Planeten schmücken im Juni den abendlichen Sternenhimmel, nämlich Jupiter, Mars und Saturn. Mit Einbruch der Dunkelheit sieht man den weißglänzenden Jupiter weit im Westen. Der Riesenplanet wandert gemächlich durch das Sternbild Löwe. Am 11. Juni zieht der zunehmende Halbmond an Jupiter vorbei. Aus der zweiten Nachthälfte zieht sich der Planet zurück.
Mars im Sternbild der Waage ist das zweite auffällige Gestirn. Mit Einbruch der nun spät einsetzenden Dunkelheit sieht man ihn am Südosthimmel. Da sich die Erde wieder vom Roten Planeten entfernt, wird er im Laufe des Monats deutlich lichtschwächer. Dennoch bleibt Mars ein auffälliges Gestirn. Vom Morgenhimmel zieht sich unser äußerer Nachbarplanet allmählich zurück.
Ein wenig östlich vom Mars sieht man in einem fahlen, gelblichen Licht Saturn. Am 3. Juni kommt er in Opposition zur Sonne. Vom irdischen Standpunkt aus betrachtet stehen Sonne und Saturn einander gegenüber. Geht die Sonne im Nordwesten unter, erscheint Saturn im Südosten. Mit Sonnenaufgang am Morgen geht Saturn dann im Südwesten unter. Der Ringplanet ist somit die gesamte Nacht hindurch zu sehen.
Zur Opposition überholt die Erde den Saturn, wobei sie die kürzeste Entfernung von ihm erreicht, dies sind 1348 Millionen Kilometer. Der Planet ist damit neun Mal weiter als die Sonne von uns entfernt. Eine Stunde und 15 Minuten ist das Licht von Saturn zur Erde unterwegs. In einem guten Fernglas ist neben Saturn sein Riesenmond Titan zu entdecken. Mit 5150 Kilometer Durchmesser ist Titan der zweitgrößte Mond in unserem Sonnensystem. Er übertrifft noch den Planeten Merkur an Größe. Nur der Jupitermond Ganymed ist noch ein wenig größer als Titan.
Eine dichte Atmosphäre aus Stickstoff und Methan umhüllt die Titankugel auf deren Oberfläche es mit minus 180 Grad Celsius empfindlich kalt ist. Schließlich erhält Saturn und seine mehr als fünf Dutzend Monde und Möndchen nur ein Neunhundertstel der Sonnenwärme, die die Erde empfängt.
Der berühmte Ring des Saturns ist nur mit einem Teleskop oder Großfernglas bei mindestens 30-facher Vergrößerung zu erkennen. Er war daher vor Erfindung des Fernrohrs unbekannt. Richtig beeindruckend erscheint der Ringplanet aber erst bei einer 200- bis 300-fachen Vergrößerungen. Zurzeit blickt man auf die Nordseite des weit geöffneten Ringes.
Ein netter Himmelsanblick ergibt sich am 17. und am 18. gegen Mitternacht. Über dem Südhorizont sind Mond, Mars, Saturn und Antares zu sehen. Antares ist ein roter Überriesenstern. Er ist der Hauptstern des Skorpions.
Unser gesamtes inneres Planetensystem bis weit über die Marsbahn fände bequem in seiner riesigen Gaskugel Platz. Uns trennen 600 Lichtjahre von dieser leuchtkräftigen, aber kühlen Sonne. Im Juni wird allerdings die Venus nicht zu sehen sein. Sie zieht hinter der Sonne her.