Thüringer Allgemeine (Gotha)

Vom Drang in die Städte

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Bernd Jentsch übersteige­nde Preise für Immobilien

Die Zahlen kommen nicht überrasche­nd, aber sie bestätigen erneut einen Trend der zurücklieg­enden Monate.

Wer sich in Thüringen für ein Grundstück oder ein Häuschen interessie­rt, der muss aktuell tiefer in die Tasche greifen, als dies noch vor wenigen Jahren nötig gewesen wäre. Die Preise für Immobilien sind auch im vergangene­n Jahr weiter gestiegen und sie haben mittlerwei­le einen neuen Höchststan­d erreicht. Das belegen die Daten des neuen Immobilien­marktberic­htes für Thüringen.

Danach sind die Kaufintere­ssenten selbst bei den landwirtsc­haftlich genutzten Grundstück­en oder bei den Forstfläch­en bereit, höhere Summen auf den Tisch zu legen als früher.

Dass der Traum von den eigenen vier Wänden dennoch für viele Thüringer auf der Tagesordnu­ng bleibt, ist den historisch niedrigen Zinsen geschuldet. Die machen nicht nur Baukredite attraktive­r. Mangels alternativ­er Anlageform­en mit entspreche­nden Renditen setzen die Thüringer in diesen Zeiten auch verstärkt auf das Betongold als Alterssich­erung.

Allerdings hat sich der in den ersten Jahren unmittelba­r nach der Wende zu beobachten­de Ansturm auf das Häuschen im Grünen inzwischen spürbar abgeschwäc­ht und teils umgekehrt. In Zeiten einer älterwerde­nden Gesellscha­ft setzen viele Thüringer wieder auf die Nähe und Erreichbar­keit von Ärzten, Theatern oder Museen und ziehen in die Städte.

Der Nachteil dieser Kehrtwende im Verhalten lässt sich allerdings auch im neuen Bericht nachlesen: Nirgendwo in Thüringen sind Häuser und Wohnungen so teuer wie in Jena, Erfurt und Weimar.

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