Jenoptik blitzt Temposünder auf den Straßen Australiens
Thüringer Unternehmen sichert sich neuerlichen Großauftrag in der Verkehrssicherheitsparte. 81 Anlagen verkauft
Erfurt. Nicht nur auf den Straßen und in den Tunneln Thüringens müssen Temposünder vor den Blitzern aus Jena auf der Hut sein – jetzt werden weitere Anlagen auf den Straßen Australiens installiert.
Die Kamerasysteme zur Geschwindigkeitsund zur Rotlichtüberwachung aus dem Hause Jenoptik sollen in den kommenden sieben Jahren für mehr Verkehrssicherheit im Bundesstaat Western Australia sorgen, kündigte die Jenaer Firma an.
Dafür habe die Jenoptik-sparte „Traffic Solutions“mit der Western Australia Police einen Rahmenvertrag abgeschlossen, bestätigte das Unternehmen einen weiteren Großauftrag.
Dieser umfasse die Lieferung, die Installation, die Wartung und den Betrieb von zunächst 81 Anlagen zur Verkehrsüberwachung. Der Vertrag habe eine Laufzeit von zunächst sieben Jahren mit einer Option zur Verlängerung um bis zu vier Jahre und eine mögliche Ausweitung durch zusätzliche Kamerasysteme.
Den Auftragswert bezifferte die Jenoptik AG auf rund 28 Millionen australische Dollar, also rund 20 Millionen Euro, für die ersten 81 Anlagen und die zunächst sieben Jahre. Allerdings könne sich der Auftragswert durch die Optionen noch verdoppeln, so die Firma.
In den nächsten drei Jahren sollen zunächst die jetzt festbestellten 81 Anlagen nach Australien geliefert und dort installiert werden, kündigte das Unternehmen an.
Gedacht sei sowohl an stationäre als auch an mobile Blitzanlagen zur Überwachung von Geschwindigkeitsüberschreitungen aber auch zum Ahnden des Überfahrens einer roten Ampel. Die Polizei des Bundesstaates Western Australia werde mit den Anlagen aus Thüringen bereits bestehende Messplätze modernisieren und darüber hinaus noch zusätzliche Messstellen einrichten.
Das sei Bestandteil einer langfristigen Strategie des Bundesstaates zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf seinen Straßen. Diese Initiative wurde von der Polizei vor Ort bereits im Jahr 2008 begonnen und sie setzt sich noch bis Ende des Jahres 2020 fort.
Zum Einsatz kommen in dem australischen Bundesstaat nach den Angaben der Jenoptik die Kamerasysteme der „Traffistar“-serie mit Radar- oder mit Lasertechnik.
Gefertigt werden diese Anlagen – wie sie auch auf vielen Straßen in Thüringen inzwischen anzutreffen sind – am Hauptstandort der Jenoptiksparte „Traffic Solutions“in Monheim am Rhein.
Die Installation der Systeme und die regelmäßige Wartung vor Ort übernimmt die Jenoptikniederlassung Australien. Sie verantwortet für die Dauer von sieben Jahren danach auch den Betrieb der stationären Anlagen.
Der neuerliche Großauftrag hat auch personelle Auswirkungen in der australischen Niederlassung des Jenaer Technologiekonzerns. Für einen optimalen Service vor Ort werde die Jenoptik das Team der Jenoptik-tochter Jenoptik Australia im westaustralischen Perth verstärken, bestätigte das Unternehmen.
In Australien ist die Jenoptik bereits seit mehreren Jahren präsent und beschäftigt dort aktuell 66 Mitarbeiter. Seit Oktober 2013 verantwortet man die Verkehrsüberwachung im Bundesstaat New South Wales.